Tierschutz-Organisation will Besitzer, die Katzen vegan ernähren, jetzt bestrafen lassen

England - Die RSPCA (dt. königliche Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren) schlägt Alarm: Immer mehr Katzenbesitzer ernähren ihre Stubentiger vegan und riskieren laut der Tierschutzorganisation deren Gesundheit. Das will die RSPCA jetzt sanktionieren, kann sich Geld- und sogar Gefängnisstrafen vorstellen, berichtet die "Daily Mail".

Veganes Katzenfutter.  © Ole Spata/dpa

Doch warum geht es der Organisation, die sich für das Wohl der Tiere einsetzt, vorwiegend um Katzen? Der Fokus liegt auf den Tieren, weil sie technisch gesehen Fleischfresser sind und Fleisch brauchen. Die Warnung gilt nicht für Hundebesitzer, die sich dafür entscheiden ihre Tiere vegan zu ernähren, da die Vierbeiner theoretisch nur mit pflanzlicher Kost überleben können.

Ein Sprecher der RSPCA argumentierte mit dem Tierschutzgesetz. Dieses schreibt vor, dass der Besitzer sicherstellen muss, dass alle Bedürfnisse des Haustieres erfüllt werden. Dies beinhaltet eine gesunde Ernährung sowie geeignete Lebensbedingungen und Schutz vor Schmerzen, Leiden, Verletzungen und Krankheiten.

Andere Experten geben der RSPCA recht, dass es sich um ein mögliches Tierschutzproblem handeln könnte. Warnungen kamen von einigen auf, nachdem in diesem Monat auf der "National Pet Show" in Birmingham potenziellen Käufern fleischloses Katzenfutter angeboten wurde.

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Tierhandlungen berichten außerdem über eine wachsende Nachfrage nach Getreide und glutenfreien Produkten für Haustiere.

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Veganer lassen Kritik nicht auf sich sitzen

Katzen brauchen laut RSPCA Fleisch.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ein Experte der Firma "Benovo", einem Unternehmen, das seit 2005 "ethische Tiernahrung" herstellt, erklärte gegenüber dem "Daily Telegraph", dass die offensichtlichen gesundheitlichen Probleme, von denen die RSPCA spreche, Humbug seien. Ihm schließen sich zahlreiche Veganer an, die ihre Katzen teilweise seit Jahren vegan ernähren und behaupten, dass es ihren Tieren damit besser gehe, als je zuvor.

Dennoch: Der RSPCA zufolge brauchen Katzen "eine tierische Proteinquelle zum Überleben" - und während alle Säugetiere die neun essentiellen Aminosäuren benötigen, sind Katzen einzigartig, da sie Taurin und Arginin für ihre Ernährung benötigen - was nur in Fleisch auf natürliche Weise vorkommt.

Taurin und Arginin werden Benovos Gerichten zugesetzt, aber Tierärzte warnen noch immer, dass diese Vorgehensweise unangemessen ist, weil sie auf sehr begrenzten und/ oder schlechten Forschungen basiert.

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Bleibt den Katzen, die rein vegan ernährt werden und Fleisch wollen, noch ein Ausweg: Sich das Futter ihrer Wahl selbst zu besorgen...

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