Berlin - In aktuellen "Zeit-Magazin" kommen teils namentlich genannte Schauspielerinnen zu Wort, die schwere Anschuldigungen gegen Regisseur Dieter Wedel (75) erheben. Von erzwungenen Sex soll die Rede sein. Nun hat sich auch die österreichische Schauspielerin Sonja Kirchberger (53) zu Wort gemeldet.
"Es gab sehr viele Gerüchte über Affären, aber ich habe nie etwas über sexuelle Übergriffe gehört oder derartiges gesehen", sagte Kirchberger der BILD.
Sie wisse allerdings nicht, was "hinter verschlossenen Türen" passiert sei.
Wedel sei ein "großer Frauenliebhaber" und auch die Damen waren vom Regisseur "nie abgeneigt" gewesen. Laut Kirchberger sollen sich die Frauen "bisweilen äußerst aggressiv an ihn rangemacht" haben.
Das Fernsehdrama "Der König von St. Pauli" mit Kirchberger wurde 1998 ausgestrahlt. In den folgenden Jahren stand sie mehrfach für Wedel vor der Kamera und auf der Theaterbühne.
Der BILD schildert die 53-Jährige einen Vorfall am Set: "Beim Casting für 'Der König von St. Pauli' lud mich Wedel zum Vorlesen allein ins Hotel. Er wollte mit mir allein sein, was total unüblich ist, normalerweise macht man das mit allen Darstellern zusammen".
Wedel hätte sich in einem "holprigen Versuch" angenähert. "Ich habe dann gesagt: 'Nein danke! Lesen kann ich schon.' Damit war das Thema vom Tisch", erklärt die Schauspielerin.
Erstmals seit der so genannten #MeToo-Debatte erheben nun auch Frauen in Deutschland konkrete Vorwürfe gegen einen prominenten Mann aus der Filmbranche.