Was raten Sie Paaren in Fernbeziehungen, Herr Professor?

Prof. Dr. Hendrik Berth hat ein paar wertvolle Tipps für Menschen in Fernbeziehungen.
Prof. Dr. Hendrik Berth hat ein paar wertvolle Tipps für Menschen in Fernbeziehungen.

Dresden – Täglich befördern wir, die Deutsche Bahn, Millionen Menschen. Viele unserer Kunden fahren regelmäßig dieselbe Strecke. Einer der häufigsten Gründe: Sie führen eine Fernbeziehung und sind auf dem Weg zu ihrem Partner.


Viele Paare lernen sich im Netz kennen und kommen aus unterschiedlichen Städten. Für sie ist diese Art der Beziehung normal.

Andere leben jahrelang zusammen und müssen sich durch einen Jobwechsel erst daran gewöhnen, den Partner nur am Wochenende zu sehen.

Was auch immer die Ursache für eine Liebe auf Distanz ist, sie ist immer eine Herausforderung.

Deswegen haben wir mit Prof. Dr. Hendrik Berth gesprochen. Er ist Leiter der Medizinischen Psychologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und ein Experte auf dem Gebiet.

Prof. Dr. Hendrik Berth im Interview:

DB: Was raten Sie Menschen in einer Fernbeziehung?

Hendrik Berth: Der reisende Partner sollte ab und zu ein Wochenende durcharbeiten und unter der Woche zuhause bleiben. Das sorgt für mehr Normalität. Gleichzeitig können Treffen an einem dritten Ort aber auch für Abwechslung sorgen und den Pendler entspannen.

Ganz wichtig: Die gemeinsame Zeit nicht zu sehr verplanen. Das nimmt den Druck und vermeidet Stress.

DB: Kann jeder mit einer Fernbeziehung glücklich werden?

Hendrik Berth: Nicht wirklich. Diese Art von Beziehung verlangt ein Höchstmaß an Vertrauen. Für Menschen, die ohnehin eifersüchtig sind, ist dieses Modell wohl eher nichts.

DB: Im Zeitalter sozialer Netzwerke sollte es kein Problem sein, sich auch über große Distanzen hinweg nah zu sein.

Hendrik Berth: Facebook und Co. helfen bei der Kommunikation. Aber Vorsicht! Bei kurzen schriftlichen Äußerungen ist die Gefahr eines Missverständnisses groß.

DB: Und dann kommt es zum Streit?

Hendrik Berth: Genau! Der muss aber in einer Fernbeziehung sofort geklärt werden. Sonst ist der Konflikt beim nächsten Wiedersehen noch größer und verdirbt die gemeinsame Zeit.

DB: Gibt es auch etwas Positives daran, den Freund oder die Freundin nur am Wochenende zu sehen?

Hendrik Berth: Diese Paare haben sich viel zu erzählen und sprechen öfter miteinander. Das ist etwas sehr Positives!

DB: Kann so ein Modell ewig gutgehen?

Hendrik Berth: Eine Fernbeziehung sollte nicht auf ewig angelegt sein. Ein absehbares Ende erleichtert die Phase.

Damit es noch einfacher wird, bietet die Deutsche Bahn allen Reisenden das Regio120-Ticket. Damit fährst du 120 Kilometer für nur 15 Euro auf Strecken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und auf ausgewählten Strecken in benachbarten Bundesländern. Ab 121 Kilometern fährst Du mit dem Regio120plus-Ticket für nur 18 Euro.

Mehr Informationen gibt es hier.