Deshalb könnte es im Dresdner Einzelhandel bald noch weniger Personal geben

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Dresden – Durch Pandemie und internationale Krisen ist er in aller Munde: der Personalmangel. Und auch in Dresden wird gerade darüber diskutiert.

Der Handelsverband Sachsen befürchtet nämlich durch die Ansiedlung von Globus in der Friedrichstadt eine zusätzliche Verschärfung der Situation in der Landeshauptstadt.

Denn der neue Markt benötigt mindestens 350 Mitarbeiter – wandern diese einfach von anderen Einzelhändlern in der City ab?

Hier gibt's alle Details.

Handelsverband fürchtet negative Folgen des geplanten Globus

Ganz in der Nähe von hier soll er entstehen: der neue Globus-Markt in der Dresdner Friedrichstadt.
Ganz in der Nähe von hier soll er entstehen: der neue Globus-Markt in der Dresdner Friedrichstadt.  © TAG24/Marc Körner

Wer die lokalen Nachrichten in Dresden aufmerksam verfolgt, wird es bestimmt mitbekommen haben: In der Friedrichstadt soll ein neuer Globus-Markt gebaut werden.

Dabei handelt es sich aber nicht etwa um einen Baumarkt der Handelskette, sondern um ein großes SB-Warenhaus mit 8.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und einem Sortiment von 100.000 Produkten.

Noch hat der Bau nicht begonnen, doch schon 2025 soll der Supermarkt zwischen Hamburger und Bremer Straße fertiggestellt sein.

Viele Dresdner Händler sind von diesem Projekt aber ganz und gar nicht begeistert: Denn weder war die Fläche bisher für einen solchen Zweck vorgesehen, noch halten sie es für sinnvoll, einen solchen Markt direkt vor die Tore der Innenstadt zu bauen.

Deshalb informiert der sächsische Handelsverband darüber, mit welchen negativen Folgen zu rechnen ist.

Existenzangst durch Personalmangel

Schon jetzt herrscht im Dresdner Einzelhandel große Personalknappheit.
Schon jetzt herrscht im Dresdner Einzelhandel große Personalknappheit.  © 123RF/stylephotographs

Verkürzte Öffnungszeiten, weniger Beratung, lange Schlangen an den Kassen – schon jetzt sind die Auswirkungen des aktuellen Personalmangels im Einzelhandel für die Kunden auch in Dresden zu spüren.

Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung fehlen deutschlandweit rund 37.000 Fachkräfte in dem Bereich.

Der Handelsverband Sachsen findet: Diese Situation wird sich durch den neuen Globus-Markt noch verschärfen!

Denn der riesige Markt benötigt nach eigenen Angaben mindestens 350 Mitarbeiter, die höchstwahrscheinlich nur durch eine Umverteilung von Personal aus anderen Geschäften gefunden werden können.

Das sorgt natürlich für das Gegenteil von Entspannung am angespannten Personalmarkt!

Genauer gesagt befürchtet der Verband, dass Mitarbeiter aus kleineren Geschäften in allen Stadtteilen, z.B. für Textil- und Lederwaren, Uhren, Elektronik, Haushalts- oder Schreibwaren abwandern und diese dann kürzer öffnen oder gar schließen müssen.

Doch eigentlich sind kleinere Läden essenziell für eine abwechslungsreiche Nahversorgung, gerade auch für ältere Menschen.

In den Augen des Handelsverbands wird diese Entwicklung von der Politik billigend in Kauf genommen – nur um dann betroffen aufzuschreien, wenn die Entwicklung wirklich eintrifft?

Hier könnt Ihr alles noch einmal ganz genau nachlesen.

Diese Partner sind Teil der Initiative

Handelsverband Sachsen e. V.
Geschäftsstelle Region Ostsachsen
Könneritzstraße 3
01067 Dresden

Kontakt:

Tel.: 0351/86706-0
E-Mail: hvs-dresden@handel-sachsen.de

Titelfoto: TAG24/Marc Körner