Das hat der Silberabbau im Erzgebirge mit dem Erfolg von Leipzig zutun

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Leipzig/Chemnitz – Zwei Städte im Westen von Sachsen, zwei Gebiete mit geschichtsträchtigen Ereignissen und zwei Nachbarn, die ohneeinander niemals so groß wären, wie sie es heute sind.

Die Rede ist natürlich von Leipzig und Chemnitz. Mitsamt dem umliegenden Erzgebirge befeuern die beiden sich gegenseitig – und das noch bis heute.

Die Leipziger Messe zeigt anlässlich ihres 860. Jubiläums, wie der Silberabbau die Regionen geprägt und vereint hat. Mit jeder Menge spannender Infos, die Ihr bestimmt noch nicht kennt!

Wir haben alle Details zum glänzenden Reichtum.

Glück auf! Das Silber kommt in die Leipziger Messe

Die Verbindungen der Regionen Leipzig, Erzgebirge und Chemnitz sind tiefgehend. Genau das stellt die Leipziger Messe anlässlich ihres Jubiläums vor!  © Grünes Gewölbe / Staatliche Kunstsammlungen Dresden

In Chemnitz wird das Geld verdient, in Leipzig gehandelt und in Dresden verprasst – so sagt es der alte Spruch.

Doch die Wahrheit ist viel spannender: Seit Jahrhunderten sind Chemnitz, das Erzgebirge und Leipzig eng miteinander verflochten.

Denn die Leipziger Kaufleute sahen ihre Chance im glänzenden Silber, das sich tief unter Tage in den umliegenden Regionen befand.

Wo heute Ingenieurskunst, Handwerk und Tradition vereint sind, bietet die Leipziger Messe eine Bühne. Zum 860. Jubiläum werfen wir einen Blick auf eine traditionsreiche Verbindung!

Im 15. Jahrhundert erfasste das Erzgebirge ein regelrechter Silberrausch. In Orten wie Schneeberg, Joachimsthal und Marienberg gruben die Bergleute tiefer als jemals zuvor. Doch der Bergbau war teuer und es brauchte Kapital.

Diese Tafeln mit Klopfzeichensignalen wurden in Bergwerken genutzt.  © LfA/smac / Annelie Blasko

Die Lösung fanden die Unternehmer jener Zeit in den "Kuxen". Das sind Bergwerksanteile, die Investoren erwerben konnten. Besonders Leipziger Kaufleute beteiligten sich.

Mit etwas Glück floss das Silber in Strömen, wurde anschließend in Chemnitz aufbereitet und gelangte von dort aus direkt in die Handelsmetropole Leipzig.

Aber das Geschäft war riskant. Versiegte eine Erzader, mussten die Anteilseigner nachzahlen. Manche machten so ein Vermögen, andere verloren alles, während die Bergleute ohnehin tagtäglich ihr Leben riskierten.

Der sogenannte "Kumpeltod" war ihr ständiger Begleiter, wenn ein Schacht mal wieder einstürzte. Alle Vorsorge war oftmals nicht genug.

Hier gibt's noch mehr Infos zum Thema!

Henne oder Ei: Was war nun zuerst da?

Das weiß glänzende Edelmetall Silber hat auch Leipzig groß gemacht.  © 123RF / Liudmilachernetska

Bereits im Jahr 1485 stellte der Gelehrte Konrad Wimpina die entscheidende Frage "Woher kam der Leipziger Reichtum?". Seine Antwort war einfach:

Der Erfolg stammt aus seinen Messen und aus Schneeberg. Doch wer war Ursprung, wer Treiber – die Industrie der Region oder die Leipziger Messe?

Fakt ist, dass ohne die Ressourcen aus dem Erzgebirge Leipzig nicht so groß geworden wäre. Und ohne den internationalen Markt der Leipziger Messe hätte das Erzgebirge keine solchen Absatzwege gefunden.

Diese enge Verbindung hat über Jahrhunderte gehalten und zeigt sich auch heute noch in vielfältiger Form.

Das erzgebirgische Handwerk ist ein fester Bestandteil der HANDWERK live sowie der denkmal, der europäischen Leitmesse für Restaurierung und Altbausanierung. Auch die Tourismusregionen rund um Chemnitz präsentieren sich regelmäßig auf der Touristik & Caravaning in Leipzig.

Nicht zuletzt hat die renommierte Intec, die internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, ihre Wurzeln in Chemnitz, bevor sie 2007 auf das moderne Gelände der Leipziger Messe wechselte.

Ein Schatz, der bis heute bleibt

Erzgebirgische Holzschnitzereien sind bis heute auf der Leipziger Messe zu finden.  © Christian Modla / Leipziger Messe

Was die Bergleute einst als Feierabendbeschäftigung begannen, ist heute weltbekannt. Natürlich geht's um die erzgebirgische Schnitzkunst.

Puppenhäuser, Pyramiden und Schwibbögen begeistern seit dem 16. Jahrhundert die Besucher der Leipziger Messe. Damals waren sie in den alten Messehöfen, heute auf der CADEAUX Leipzig, der Fachmesse für Wohn- und Geschenktrends, zu finden.

Es ist daher kein Zufall, dass der Verband erzgebirgischer Kunsthandwerker 1992 maßgeblich an der Gründung der CADEAUX Leipzig beteiligt war.

Ob glänzendes Silber, raffinierte Maschinen oder kunstvolle Pyramiden – die Leipziger Messe gibt die Bühne, auf der Chemnitz und das Erzgebirge ihre Schätze präsentieren. Aus gefährlichen Schächten und harter Arbeit entstand eine Verbindung, die bis heute hält.

Wer also durch die Glashalle schreitet oder den Blick zum Messeturm hebt, sollte daran denken:

Hinter jeder Ausstellung und jedem Exponat steckt ein Stück Geschichte – und ein Stück Sachsen, das seit Jahrhunderten zusammenhält. Viel Spaß beim Entdecken!