Chemnitz/VMS – Am 21. August war's am Chemnitzer Bahnhof voll, denn da wurde die Zukunftstechnologie für den Schienenverkehr vorgestellt: der erste und top moderne Akkuzug im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS)!

Der mehrstündige Halt des Zugs erfolgte im Rahmen von Testfahrten für das Zulassungsverfahren.

Wann der erste VMS-Akkuzug im Liniendienst zwischen Chemnitz und Leipzig zum Einsatz kommt, verraten wir Euch jetzt.

BEMU steht für "Battery Electric Multiple Unit", auf Deutsch: Akkuzug. Diese Technologie wird zum ersten Mal im Schienen-Personennahverkehr in Ostdeutschland eingesetzt.

Die Akkumulatoren des Zugs werden während des Halts am Bahnhof über Ladestationen aufgeladen oder während der Fahrt über die Oberleitung, wodurch er nicht nur preiswert, sondern auch besonders umweltfreundlich fährt.

Ausgestattet mit insgesamt 300 Sitzplätzen (wenn 2 Züge gekoppelt sind), Rollstuhlplätzen, Fahrradstellplätzen und behindertengerechten WC unterscheiden sich die Akkuzüge für Euch nur durch die Akkus auf dem Dach von jenen Bahnen, die z.B. zwischen Zwickau und Dresden schon jetzt im Einsatz sind.

Elf dieser Akkuzüge starten im Laufe des Jahres 2024 als RE 6 zwischen Chemnitz und Leipzig ihre Fahrt.

Wichtig: Der Regelfahrtbetrieb der neuen Züge startet bis Ende 2024. Ausgeliefert werden die Fahrzeuge ab Sommer 2024. Anschließend müssen die Triebwagenfahrer in die neue Zugsoftware und die Strecke eingewiesen werden.

Große Teile der Bahnverbindung Chemnitz - Leipzig sind eingleisig und nicht elektrifiziert. Sie wird hauptsächlich von diesellokbespannten Reisezugwagen aus der DDR befahren.

Da diese Strecke jedoch mit Abstand die wichtigste überregionale Anbindung von Chemnitz an den Fernverkehr ist, sind Ausbau und Elektrifizierung in Planung. Nach der Elektrifizierung können die Akkuzüge wie normale Bahnen mit Stromabnehmer fahren.

Übrigens: Die Region Chemnitz ist im Jahr 2025 Europas Kulturhauptstadt. Aus diesem Anlass ist es besonders wichtig, eine qualitativ hochwertige, zeitgemäße Bahnverbindung anbieten zu können, was mit der Etablierung der Akkuzüge der Fall sein wird.

In Tagesrandlagen sollen die Akkuzüge zusätzlich als RB 80 nach Annaberg-Buchholz verkehren.

Für die Nachladung dort wurde durch ein Konsortium eine 50Hz-Nachladestation entwickelt und aufgestellt.

Das Konsortium: DB Energie, DB Regionetz Infrastruktur, F&S Prozessautomation, Rail Power Systems, Smart Rail Connectivity Campus, TU Dresden und VMS.

Wann exakt der Einsatz nach Annaberg-Buchholz erfolgt, steht noch nicht fest.