Geldautomat gesprengt: Räuber verunglücken bei spektakulärer Flucht
Von Carsten Hoefer
Rosenheim/Linz - Drei mutmaßliche Geldautomatensprenger aus den Niederlanden sind nach spektakulärer Flucht aus Österreich in Bayern verunglückt.

Die drei Männer bauten in der Nacht zum Sonntag in einem mutmaßlich gestohlenen Auto unweit der Grenze in Marktl einen Unfall.
Alle drei wurden so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, teilte das Polizeipräsidium Rosenheim mit.
Die drei Männer werden verdächtigt, in der Nacht zum Freitag in Gmunden im Salzkammergut einen Geldautomaten gesprengt zu haben, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion Oberösterreich in Linz anschließend sagte.
Die österreichische Kripo ermittelt, ob es einen Zusammenhang mit weiteren Taten gibt. Alle drei sind nach Worten des Polizisten niederländische Staatsangehörige.
Die Explosion in dem idyllischen Ferienort am Traunsee war so gewaltig, dass dabei nicht nur die Bank verwüstet, sondern nach erster Mitteilung der österreichischen Ermittler auch das ursprüngliche Fluchtauto der Gruppe schwer beschädigt wurde.

"Plofkrakers" wagen Coup in Österreich: Niederländer nehmen weite Fahrt auf sich
Die Täter rannten demnach ohne Beute davon, anschließend raubten sie einem Abiturienten die Autoschlüssel und flohen mit dessen Wagen. Den Berichten zufolge war das Auto, in dem die drei schlussendlich in Bayern verunglückten, wieder ein anderes Fahrzeug.
Banden niederländischer Geldautomatensprenger - in ihrem Heimatland "plofkrakers" (Knallknacker) genannt - gehen seit Jahren in Deutschland auf Raubzüge, ursprünglich mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Doch je besser die Banken ihre Geldautomaten sichern, desto weitere Fahrten unternehmen die Täter - mittlerweile offenkundig auch über die deutschen Grenzen hinaus.
Titelfoto: Daniel Scharinger/APA/dpa