Wasserschutzpolizei meldet mehrere Verstöße: Zu dreckiges Abwasser aus Schiffen in Donau

Von Ute Wessels

Passau/Deggendorf - Ein Kreuzfahrtschiff lässt verschmutztes Abwasser in die Donau laufen - mehrere solche Fälle sind in den vergangenen Monaten von der Wasserschutzpolizei im niederbayerischen Passau festgestellt worden.

Bei gut ausgelasteten Flusskreuzfahrtschiffen fallen laut Experten täglich etwa 30 bis 40 Kubikmeter Abwasser an. Wie sehr wirkt sich das auf die Donau aus?  © Tobias Köhler/dpa

Der Blick in die Statistik zeigt: Sowohl die Zahl der Verstöße als auch die Zahl der Kontrollen haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert, wie Gruppenleiter Robert Schneider sagte. Zudem gebe es technische Fortschritte.

Im Jahr 2025 seien bisher neun Bordkläranlagen mittels Schnelltest überprüft worden. Dabei seien sechs Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden.

Fünf dieser Fälle seien so hoch gewesen, dass die Anlagen verplombt worden seien, sagte der Sprecher weiter.

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"Die Schiffe mussten das Abwasser sammeln und an Land entsorgen. Diese Maßnahmen sind zu dokumentieren, bis nachgewiesen werden kann, dass die Anlagen wieder ordnungsgemäß funktionieren."

Zudem würden in so einem Fall strafrechtliche Ermittlungen gegen die technischen Verantwortlichen eingeleitet, das Abwasser werde zur genauen Laboruntersuchung ans Landesamt für Umwelt weitergeleitet.

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Schnelltest für Abwasser - allerdings nur bei Verdacht

Seit Anfang 2024 verfüge die Wasserschutzpolizei Passau über einen Schnelltest, der den CSB-Wert (Chemischer Sauerstoffbedarf) bestimmen kann.

"Dieser Wert gibt klare Hinweise auf die Verunreinigung des Abwassers. Die Messungen erfolgen unmittelbar vor dem Einleiten in die Donau."

Jedoch werde der Test nicht flächendeckend bei allen Schiffen angewendet, sondern nur bei tatsächlichen Hinweisen auf eine Fehlfunktion.

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