PETA protestiert mit Sarg vor dem Reichstag: Das ist der Grund

Berlin - Vor dem Reichstag in Berlin hat die Tierschutzorganisation "PETA" am Dienstag einige Schlachtbetriebe an den Pranger gestellt und einen Sarg dabei gehabt.

Die Tierschutzorganisation PETA sieht keinen "vernünftigen Grund" zum Schlachten von Tieren zum Verzehr.  © Daniel Vogl/dpa

Insgesamt 20 schwarz gekleidete Aktivisten standen ab 10.30 Uhr um den Holzsarg, vor dem ein Schild mit der Aufschrift "Wir trauern um das Tierschutzgesetz" lehnte.

Vier symbolische Sargträger waren am Start, wie die Organisation mitteilte. 16 der Demonstrierenden trugen Tier-Polygon-Masken und hielten Rosen in den Händen.

Im März zeigte PETA die Verantwortlichen der drei größten Schlachtbetriebe Deutschlands wegen millionenfacher ungerechtfertigter Tiertötungen an.

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"Nur wenn ein vernünftiger Grund vorliegt, erlaubt das Tierschutzgesetz ausnahmsweise das Töten eines Tiers", erklärte Krishna Singh, Justiziar und Leiter der Rechtsabteilung bei PETA. "Ein solcher ist jedoch nicht gegeben, wenn man Tiere umbringt, obwohl man sich ebenso fleischlos ernähren kann", lautet das Argument.

Es fehle der im Tierschutzgesetz geforderte "vernünftigen Grund". Dieser liegt laut PETA beim Töten von Tieren zu Nahrungszwecken eben nicht vor, die mit einer Petition für ihre Argumentation kämpfen.

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Das Tierschutzgesetzt wird von den Aktivisten am Dienstag vor dem Bundestag mit ihrer Aktion infrage gestellt.  © Peta Deutschland

PETA fordert Grundrechte für Tiere

In Deutschland wird viel Fleisch konsumiert, was PETA nach gar nicht notwendig ist.  © Peta Deutschland

Am Pranger der Tierschützer stehen unter anderem der Schlachthof von der "Premium Food Group" in Rheda-Wiedenbrück und der Schlachthof der "Westfleisch SCE mbH" in Bakum.

Die Ermittlungen wurden von den zuständigen Staatsanwaltschaften in Bielefeld und Oldenburg eingestellt.

PETA kritisiert, dass sich die Behörden dabei nicht ernsthaft mit der Argumentation der Tierrechtsorganisation auseinandergesetzt hätten. Bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld habe PETA daher bereits Beschwerde eingelegt, was auch bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg demnächst geschehen soll.

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Auch weitere Strafanzeigen gegen weitere Schlachthof-Betreiber kündigten die Tierschützer an, weil das Tierschutzgesetz ein bloßes Lippenbekenntnis ohne praktische Konsequenzen sei. Um Tiere besser vor Ausbeutung und Gewalt zu schützen, fordert PETA die Einführung von Grundrechten für Tiere.

Jährlich werden den Angaben der Tierschützer nach rund 2,8 Milliarden Land- und Wassertiere für den menschlichen Konsum getötet.

Erstmeldung: 5.59 Uhr, aktualisiert: 14.02 Uhr

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