E-Roller sorgen in Berlin für Ärger: "Im Frühling verschärft sich die Misere"

Berlin - Besonders für ältere Menschen und Blinde in Berlin sind herumliegende E-Roller eine Gefahr. Im Frühjahr dürfte das Ganze nicht besser werden, sagt ein Verein.

Nach wie vor sind E-Roller Gegenstand kontrovers geführter Diskussionen.
Nach wie vor sind E-Roller Gegenstand kontrovers geführter Diskussionen.  © Britta Pedersen/dpa

Wenn mit steigenden Temperaturen mehr Menschen unterwegs sind, steigt auch die Gefahr durch herumliegende E-Roller auf Gehwegen. Davon geht der Verein Fuss aus, der Interessen von Fußgängern vertritt.

"Jetzt im Winter sind es weniger; im Frühling verschärft sich die Misere wie jedes Jahr", sagte Verbands-Chef Roland Stimpel.

Die Berliner Senatsverwaltung hatte bereits im November angekündigt, die Anzahl der umstrittenen E-Scooter auf den Straßen von Berlin reduzieren zu wollen.

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Von Januar 2024 bis März 2025 sollten demnach nur noch maximal 19.000 E-Tretroller innerhalb des S-Bahn-Rings angeboten werden dürfen. Aus Sicht des Fußgängerverbands würden die 3000 festen Abstellplätze dafür jedoch nicht reichen. Außerdem sei außerhalb des S-Bahn-Rings die Zahl der E-Scooter weiter unbegrenzt.

Noch bestehe Handlungsbedarf, um Nutzungskonflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern zu verhindern, so die Verkehrssenatsverwaltung, "Ziel ist es, ein dichtes Netz aus Abstellflächen zu schaffen, sodass das Abstellen der Fahrzeuge nur noch auf den dafür vorgesehenen Flächen möglich ist."

Neben der Reduzierung der E-Roller im S-Bahn-Ring auf 19.000 seit dem ersten Januar, behalte sich der Senat eine weitere Begrenzung vor, sollte sich bis zum Sommer keine spürbare Verbesserung der Probleme einstellen.

Diskussion um E-Roller in der Hauptstadt

Herumliegende E-Scooter können schnell zur Stolperfalle werden.
Herumliegende E-Scooter können schnell zur Stolperfalle werden.  © Britta Pedersen/dpa

Stimpel vom Verein Fuss sieht in herumliegenden E-Rollern vor allem für blinde und ältere Menschen gefährliche Stolperfallen. Auch das Fahren mit E-Rollern auf Gehwegen lasse nicht nach.

Besser geworden sei es nur, wo feste Stationen geschaffen wurden und ringsum das Abstellen von E-Scootern technisch unterbunden wurde, sagte Stimpel.

Der Verein plane im Frühling zum dritten Mal die Störungsdichte durch E-Scooter zu analysieren. In drei verschiedenen Stadtgebieten (touristische Mitte, Innenstadt und außerhalb des Rings) gehen Vereinsmitglieder dazu alle Straßen ab und erfassen "störende E-Roller".

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Die Zahlen werden anschließen hochgerechnet. Im September 2023 hatte laut Angaben von Fuss alle 59 Meter ein E-Roller gestanden.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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