Kälteeinbruch macht Berlin zu schaffen: Notunterkünfte für Obdachlose überfüllt

Berlin - Der plötzliche Kälteeinbruch in Deutschland wird vor allem für Obdachlose lebensgefährlich. Viele Notunterkünfte in Berlin sind komplett überfüllt.

Viele Obdachlose müssen den kalten Winter wieder auf der Straße verbringen. (Symbolfoto)
Viele Obdachlose müssen den kalten Winter wieder auf der Straße verbringen. (Symbolfoto)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Dass es in der Hauptstadt eine Vielzahl von Menschen ohne Dach über dem Kopf gibt, ist bekannt.

Hilfsorganisationen bemühen sich seit Jahren, vor allem für die kalten Monate, entsprechende Unterkünfte bereitzustellen.

Dass es zum jetzigen Zeitpunkt schon solche Temperaturen gibt, ist jedoch ungewöhnlich. Auch deshalb sind die Notunterkünfte restlos überfüllt.

Berlin: Wegen Fußball-EM in Berlin: Straße des 17. Juni für fast drei Monate dicht
Berlin Lokal Wegen Fußball-EM in Berlin: Straße des 17. Juni für fast drei Monate dicht

So sagte Ursula Schoen von der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Liga) der Nachrichtenagentur dpa: "Seit ein paar Tagen laufen die Einrichtungen richtig voll".

Am Mittwoch sei die durchschnittliche Auslastung auf bis zu 97 Prozent angestiegen. Eine Woche zuvor lag sie noch bei 93 Prozent. Unterm Strich fehlen in Berlin bis zu 400 Plätze.

Obdachlose schlafen sogar auf dem Boden

Da die Einrichtungen bei diesen Temperaturen niemanden wegschicken wollen, müssen sie erfinderisch werden. So übernachten in der Notübernachtung der Berliner Stadtmission in der Lehrter Straße anstatt wie üblich 125 Menschen, jetzt sogar bis zu 170 Personen.

"Praktisch ist in den Bettenzimmern kein Platz für mehr Betten. Also bleiben die Obdachlosen nach dem Abendessen im Speisesaal und machen es sich auf Boden und Bänken so bequem wie möglich", sagt Sebastian Peters von der Liga.

Die Hilfsorganisationen erhoffen sich nun Beistand und Mithilfe von anderen Behörden und der Politik.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Mehr zum Thema Berlin Lokal: