Kälteeinbruch macht Berlin zu schaffen: Notunterkünfte für Obdachlose überfüllt
Berlin - Der plötzliche Kälteeinbruch in Deutschland wird vor allem für Obdachlose lebensgefährlich. Viele Notunterkünfte in Berlin sind komplett überfüllt.

Dass es in der Hauptstadt eine Vielzahl von Menschen ohne Dach über dem Kopf gibt, ist bekannt.
Hilfsorganisationen bemühen sich seit Jahren, vor allem für die kalten Monate, entsprechende Unterkünfte bereitzustellen.
Dass es zum jetzigen Zeitpunkt schon solche Temperaturen gibt, ist jedoch ungewöhnlich. Auch deshalb sind die Notunterkünfte restlos überfüllt.
So sagte Ursula Schoen von der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Liga) der Nachrichtenagentur dpa: "Seit ein paar Tagen laufen die Einrichtungen richtig voll".
Am Mittwoch sei die durchschnittliche Auslastung auf bis zu 97 Prozent angestiegen. Eine Woche zuvor lag sie noch bei 93 Prozent. Unterm Strich fehlen in Berlin bis zu 400 Plätze.
Obdachlose schlafen sogar auf dem Boden
Da die Einrichtungen bei diesen Temperaturen niemanden wegschicken wollen, müssen sie erfinderisch werden. So übernachten in der Notübernachtung der Berliner Stadtmission in der Lehrter Straße anstatt wie üblich 125 Menschen, jetzt sogar bis zu 170 Personen.
"Praktisch ist in den Bettenzimmern kein Platz für mehr Betten. Also bleiben die Obdachlosen nach dem Abendessen im Speisesaal und machen es sich auf Boden und Bänken so bequem wie möglich", sagt Sebastian Peters von der Liga.
Die Hilfsorganisationen erhoffen sich nun Beistand und Mithilfe von anderen Behörden und der Politik.
Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa