Mietwahnsinn in Neukölln: Bezirk warnt vor Verdrängung durch möblierte Wohnungen
Berlin - Im Kampf gegen Wohnraumverknappung und steigende Mieten zieht der Berliner Bezirk Neukölln jetzt die Reißleine. In bestimmten Kiezen soll die befristete und möblierte Vermietung künftig verboten werden.

Das Bezirksamt Neukölln sehe in der befristeten und möblierten Vermietung ein Verdrängungsrisiko für angestammte Bewohner, da sie sich an zahlungskräftigere Mieter richtet.
"Bei der befristeten und möblierten Vermietung werden Schlupflöcher im Mietrecht ausgenutzt und horrende Summen verlangt", sagte der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Jochen Biedermann gegenüber dem RBB.
So komme es oft zu einer Gesamtmiete von 3500 Euro für 80 Quadratmeter. Das sei möglich, weil das Gesetz erlaubt, dass vorübergehende Mietverhältnisse nicht unter die Mietpreisbremse fallen.
Dennoch nehme diese Praxis überhand und führe dazu, dass der Anteil an bezahlbarem Wohnraum immer kleiner werde, erklärte der Bezirksstadtrat.
Auch in anderen Berliner Stadtteilen nimmt die befristete Vermietung möblierter Wohnungen zu. So hat der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bereits 2024 beschlossen, dass kein möbliertes Vermieten in Milieuschutzgebieten mehr zugelassen wird. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg gibt es eine entsprechende Ankündigung.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa