Nach Jahrzehnten Ruhe: Bald heulen wieder Sirenen über Berlin

Von Andreas Rabenstein

Berlin - Beim Katastrophen- und Zivilschutz hinkt Berlin weiterhin hinterher. Zumindest akustisch soll ein Fortschritt nun laut und deutlich zu hören sein.

Die Sirenen wurden vor allem auf Dächern in der Innenstadt und an touristischen Orten installiert.  © Britta Pedersen/dpa

Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren werden in Berlin wieder offizielle Warnsirenen ertönen. Beim bundesweiten Warntag am nächsten Donnerstag sollen mehr als 200 der in den vergangenen Jahren aufgestellten Sirenen angeschaltet werden und aufheulen, wie Innensenatorin Iris Spranger (63, SPD) ankündigte.

Um Punkt 11 Uhr am 11. September ist ein sehr lauter an- und abschwellender Ton eine Minute lang zu hören. Um 11.45 Uhr wird Entwarnung mit einem einminütigen Dauerton gegeben. Die Stromversorgung der Sirenen läuft über Solarmodule und Akkus, angeschaltet werden sie zentral. Mindestens 130 Dezibel, zum Teil auch 140 Dezibel sollen sie laut sein. Flugzeugtriebwerke haben eine ähnliche Lautstärke.

Die Sirenen wurden in den vergangenen Jahren zunächst vor allem auf Dächern in der dicht bewohnten Innenstadt und an touristischen Orten aufgestellt, hieß es.

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Sie seien "das wichtigste Warnmittel, wenn man schläft".

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Bis Jahresende sollen 450 Sirenen fertig sein

Eigentlich sollte der Aufbau schon vor Jahren abgeschlossen sein, er verzögerte sich aber. Bis Ende des Jahres sollen es nun 450 Sirenen sein, in den nächsten beiden Jahren kommen noch mehr als 100 vorwiegend in den Randgebieten dazu.

Die Sirenen gehören zum Katastrophenschutz, von dem Spranger sagte, er sei stark vernachlässigt worden. "Wir holen etwas nach, dass über Jahrzehnte nicht gemacht wurde."

Die letzte der früher in ganz Deutschland üblichen Sirenen wurde demnach in Berlin 1993 abgebaut, weil sie nicht mehr für nötig gehalten wurden.

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