Teurer, unbequemer, langsamer: Grüne-Politiker will Autofahren in Kreuzberg einschränken
Berlin - Die Grünen in Berlin-Kreuzberg wollen das Autofahren in der Stadt gezielt teuer, unbequem und langsam machen, um es massiv einzuschränken.
Der wirksamste Hebel gegen den Autoverkehr sei es, "das individuelle Autofahren unbequem zu machen, so hart das klingt", sagte der Grünen-Politiker und Stadtrat im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt, der "Welt" (Samstag).
Schmidt sagte, er besitze kein Auto, sei aber einmal mit einem Mietwagen ins Büro gefahren.
"Plötzlich war ich doppelt so schnell im Büro wie sonst mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Und das kann ja wohl nicht wahr sein, was ist denn das für eine Verkehrsplanung, wo ich innerhalb der Stadt, um neun Uhr morgens, doppelt so schnell mit dem Auto bin? Da läuft was falsch."
Nötig seien auch Mautsysteme, also Gebühren für das Befahren der Innenstadt.
"Viele Städte haben Mautsysteme. Da wird man sich überlegen: Mein Auto kostet 25.000 Euro in der Anschaffung und für die Zeit der Nutzung nochmals 25.000 Euro für teure Parkplätze oder Mautgebühren in der Innenstadt."
Es sei sinnvoll, "dass die Menschen nur noch selten Autos benutzen und wenn, dann ein Carsharing-Fahrzeug". Wer sein eigenes Auto behalten wolle, "der stellt es eben ein Stück vor der Stadt ab und pendelt dorthin mit Bus oder Bahn".