Hilfe für Knacki-Kinder: Neue Koordinierungsstelle eingerichtet

Berlin - Um die Situation von Kindern von Häftlingen zu verbessern, ist in Berlin eine neue Koordinierungsstelle eingerichtet worden.

Bei der Koordinierungsstelle handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Justiz- und der Jugendverwaltung des Senats. (Archivbild)
Bei der Koordinierungsstelle handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Justiz- und der Jugendverwaltung des Senats. (Archivbild)  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Sie soll vor allem die Zusammenarbeit der Kinder- und Jugendhilfe mit der Justiz fördern. "Die Jugendämter sind schon in Kontakt mit den Familien.

Trotzdem erfahren sie oft nichts von der Inhaftierung, weil es sich um ein Tabu-Thema handelt", erklärte die Leiterin der Koordinierungsstelle Anja Seick am Donnerstag.

Dort setze die Arbeit des Projekts an, zu dessen Zielen gehöre, die Mitarbeiter von Justiz und Jugendhilfe sowie Lehrpersonal besser zu schulen und zu vernetzen.

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Bei der Koordinierungsstelle handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Justiz- und der Jugendverwaltung des Senats. Träger ist der Verein Freie Hilfe Berlin, der seit Mitte der 1990er Jahre straffällig gewordene Menschen unterstützt. Finanziert wird das Projekt mit Hilfe der Auridis-Stiftung, die nach eigenen Angaben Kinder in benachteiligenden Lebenslagen unterstützt.

Von der Inhaftierung eines Elternteils - überwiegend handelt es sich um die Väter - sind nach Schätzungen bundesweit jährlich etwa 100.000 minderjährige Kinder betroffen.

In Berlin befinden sich derzeit nach Justizangaben etwa 3500 Menschen in Haft. Um auch während der Zeit im Gefängnis den Kontakt zu den Familien nicht abreißen zu lassen, gibt es spezielle Besuchsmöglichkeiten.

Berlin will Angebot als erstes Bundesland verbessern

Berlin gehört zu den ersten Bundesländern, die die Situation der Betroffenen durch das Angebot der Koordinierungsstelle weiter verbessern will. Die Stelle ist unter anderem über eine Hotline erreichbar.

An diese können sich Familien wenden - aber auch Mitarbeiter der Jugendhilfe oder des Strafvollzuges.

Titelfoto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

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