Ärger um Grünaer Hof: Welche soziale Einrichtung zieht ins Ex-Hotel?

Chemnitz - Im Ortsteil Grüna brennt wieder die Luft. Nur ein Jahr, nachdem Ortschaftsrat und Anwohner die von der Stadt geplante Einrichtung einer Wohngruppe mit 30 Schwerstalkoholikern im früheren "Grünaer Hof" verhindert hatten, genehmigte die Stadt einen Umbau des Ex-Hotels "als Wohnraum für betreute Wohngruppen". Anwohner legten bereits Widerspruch ein.

Möchte wissen, wer ins frühere Hotel einzieht: CDU-Ratsfrau Solveig Kempe (40).
Möchte wissen, wer ins frühere Hotel einzieht: CDU-Ratsfrau Solveig Kempe (40).  © Maik Börner

Nach Angaben der Stadt sei ein Einzug der Suchtkranken im Haus nicht mehr geplant. Doch wer dort künftig leben soll, kann nicht einmal der Hausverwalter sagen. Der 52-Jährige, der nicht genannt werden möchte, sagt: "Ich suche angestrengt nach einer Nutzung. Es wird auf jeden Fall eine soziale Einrichtung."

Vor einem Jahr fühlten sich Anwohner und Politiker von der Stadt hintergangen, die den geplanten Einzug der Suchtkranken geheim gehalten hatte. Ortsvorsteher Lutz Neubert (50, Freie Wählergemeinschaft) wütet: "Ich bin verbittert, weil uns die Stadt wieder nicht informiert und wir nur durch Anwohner erfahren, dass sich im Haus etwas tut."

CDU-Ratsfrau Solveig Kempe (40) hat bereits eine Anfrage ans Rathaus geschickt. Sie verlangt, "dass der Ortschaftsrat vorher einbezogen wird".

Hat Widerspruch gegen die Umbaugenehmigung für den Grünaer Hof eingelegt: Karl-Heinz Thiele (61) sorgt sich um die Anwohner.
Hat Widerspruch gegen die Umbaugenehmigung für den Grünaer Hof eingelegt: Karl-Heinz Thiele (61) sorgt sich um die Anwohner.  © Uwe Meinhold

Anwohner Karl-Heinz Thiele (61) hat für seinen Widerspruch gegen die Umbaugenehmigung einen Anwalt eingeschaltet: "Wir wissen wieder nicht, was Phase ist."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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