Darum fahren die City-Bahnen nach Mittweida noch mit Diesel
Chemnitz - Die City-Bahnen gelten als besonders umweltfreundlich. Außerhalb von Chemnitz jedoch werden auf der Strecke nach Mittweida die Stromabnehmer trotz Oberleitung eingeklappt, der Dieselmotor springt an.

"Das ist ein technisches Problem, was der VMS lösen muss", sagt OB-Kandidat Volkmar Zschocke (51, Grüne). Verbesserungen sind geplant.
Das Problem: Innerhalb des Chemnitzer Straßenbahnnetzes werden die City-Bahnen nach Mittweida über eine Oberleitung mit Gleichstrom versorgt.
Dort beträgt die elektrische Spannung nur 750 Volt. Ab Hauptbahnhof muss jedoch auf den Dieselmotor zurückgegriffen werden. Denn jetzt fließt in der Oberleitung Wechselstrom mit einer Spannung von 15.000 Volt.
"Sämtliche Sicherungen der City-Bahn würden durchbrennen", sagt VMS-Sprecher Falk Ester (51). Über Transformatoren könne das Problem nicht gelöst werden. "Die wiegen eine Tonne. Die Fahrzeuge würden dadurch zu schwer, bräuchten eine neue Zulassung."
Bis 2025 sollen deshalb Zweisystemfahrzeuge gebaut werden, die mit beiden Stromspannungen fahren können. Die Kosten sind noch unklar.
Die weiteren bestehenden City-Bahn-Linien (nach Hainichen, Burgstädt, von Stollberg nach Glauchau) sollen in den nächsten Jahren wie die Linie C11 nach Stollberg vollständig elektrifiziert werden.
Bauarbeiten für City-Bahn-Strecke nach Aue sorgt für mächtig Lärm
Ende 2020 sollen die ersten City-Bahnen von Chemnitz nach Aue rollen. Aktuell werden dafür drei alte Brücken in Dittersdorf und Kemtau abgerissen.
Anwohner in Dittersdorf müssen bis Anfang April deshalb tagsüber mit hoher Lärmbelastung rechnen.
"Leider lässt sich das nicht vermeiden. Die Arbeiter müssen mit schwerer Technik alte Widerlager entfernen. Außerdem kommt Rammtechnik zum Einsatz", sagt VMS-Sprecher Falk Ester (51).
In Kemtau gebe es nur bis Dienstag großen Lärm.

