Chemnitz - Diese Design-Klassiker aus Chemnitz sind weltweit gefragt: Stühle und Hocker der Marke Rowac, die ab 1909 in Altchemnitz gebaut wurden und auf denen Größen wie Walter Gropius und Marianne Brandt in den Bauhaus-Werkstätten in Dessau Platz nahmen.

Ronny Sachse (48) spürt die unverwüstlichen Möbel in alten Werkstätten, Industriehallen und Dachböden auf, restauriert und versendet sie an Designfans und Sammler auf der ganzen Welt.

"Ich rette Kulturgüter", sagt der gelernte Krankenpfleger, der vor acht Jahren seine Leidenschaft für Industriedesign zum Beruf machte.

"Der Unternehmer Robert Wagner konstruierte den weltweit ersten Stahlschemel mit viel Sorgfalt. Er baute auch die ersten Bürostühle mit gesundheitsfördernder Federung."

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In Wien wird der Chemnitzer Industrie-Schemel als Musterbeispiel im Museum für Angewandte Kunst ausgestellt - im heimischen Sachsen landeten viele Rowac-Möbelstücke lange Zeit unbeachtet im Sperrmüll.

"Das hat sich geändert. Die Älteren werden nostalgisch, weil sie die Hocker wiedererkennen, die früher hier in fast jeder Werkstatt zu finden waren, junge Leute finden den Hocker cool", so Sachse.

Seit Industrie-Design wohnzimmertauglich geworden ist, stiegen mit der Nachfrage nach Rowac auch die Preise, je nach Modell auf mehrere Hundert Euro.

Sachse: "Das Bauhaus-Jubiläum hat der Marke noch einen Schub gegeben. Besonders viele Fans und Sammler gibt es in Japan."

Auch hierzulande haben handwerklich solide gestaltete Dinge einen neuen Stellenwert bekommen, weiß der Chemnitzer Möbel-Retter.

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"'Hält ein Leben lang", war Robert Wagners Werbespruch. Das war untertrieben. Die Geschichte, die in jedem Möbelstück steckt, imponiert den heutigen Käufern."