TU-Chemnitz-Forscher entwickeln Navi-App für Seh- und Gehbehinderte

Chemnitz - Gerade Geh- und Sehbehinderte haben es oft schwer, sich in großen Gebäuden zurechtzufinden. Denn bisher bekannte Navigationssysteme stoßen innerhalb von Häusern oft an ihre Grenzen. Wissenschaftler der TU Chemnitz wollen das ändern.

Benjamin Langer (31) und Dr. Julia Richter (31) testen die neue Navi-App künftig in der "Alten Aktienspinnerei".
Benjamin Langer (31) und Dr. Julia Richter (31) testen die neue Navi-App künftig in der "Alten Aktienspinnerei".  © Petra Hornig

Innerhalb der nächsten drei Jahre entwickeln sechs Nachwuchsforscher ein neues Navigations- und Orientierungssystem, das Informationen über verschiedene Standorte im Gebäude bereitstellt und eine Person dezimetergenau im Raum orten kann. 

Über eine App können körperlich beeinträchtigte Menschen dann zum Beispiel schnell Fahrstühle finden. 

"GPS funktioniert in einem Gebäude nicht, weil der Kontakt zum Satelliten abreißt. Eine Ortung über WLAN ist zu ungenau, da diese leicht durch metallische Gegenstände gestört wird", erklärt Dr. Julia Richter (31), Leiterin des Forschungsteams. 

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Für das neue System wird erstmals sogenannte UWB-Funktechnologie genutzt. "Im Raum installierte Boxen erfassen über einen sogenannten Tag im Handy, wo sich die Person befindet." 

Probanden wie Benjamin Langer (31) sollen das System in der "Alten Aktienspinnerei" testen. Für den im Rollstuhl sitzenden Student wäre das Navi eine enorme Hilfe im Alltag. 

"Bisher war es ein ziemlich großer Aufwand, herauszufinden, wie ich schnellstmöglich zu einem Hörsaal komme."

Titelfoto: Petra Hornig

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