Chemnitz/Jahnsdorf - Auf zwei Angriffe im Januar dieses Jahres durch die rechtsextremistische Gruppe "Chemnitz Revolte" folgten am Dienstag in Chemnitz sowie im erzgebirgischen Jahnsdorf mehrere Wohnungsdurchsuchungen.
Am 24. Januar wurden zwei Männer vor der Bar Balboa in Chemnitz von 20 vermummten Personen angegriffen. Eines der Opfer wurde von den Angreifern niedergeschlagen und am Boden liegend getreten.
Kurz darauf wurde auf einen 17-jährigen Jungen ebenfalls durch Vermummte eingeschlagen. Der Staatsschutz geht dabei von einem Zusammenhang aus.
Im Rahmen der Ermittlungen waren über die Staatsanwaltschaft Chemnitz entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt worden. Diese erfolgten in Wohnungen in Chemnitz sowie in Jahnsdorf.
Die Maßnahmen richteten sich gegen neun deutsche Beschuldigte im Alter zwischen 15 und 21 Jahren. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich dabei größtenteils um ehemalige Mitglieder der sogenannten "Chemnitz Revolte".
Dabei stellten die Ermittler zahlreiche Beweismittel sicher. Dazu zählten unter anderem zehn Protektorenhandschuhe, acht Zahnschutze, 16 Sturmhauben und weitere Vermummungsgegenstände.
Zusammenhänge mit weiteren Angriffen wird überprüft
Die Tatverdächtigen wurden für Vernehmungen und weitere polizeiliche Maßnahmen zu einer Dienststelle gebracht. Dabei kam es bei den Beschuldigten teilweise zu Geständnissen.
Die Ermittlungen der Ermittlungsgruppe "Nigrum" dauern weiterhin an. Dabei wird auch ein möglicher Zusammenhang mit weiteren Taten geprüft, unter anderem auch die Attacke auf den 17-Jährigen nach dem Angriff in der Bar.
Auch der Überfall über mehrere Jugendliche am 12. April nahe dem Chemnitzer Klinikum wird in dem Zusammenhang überprüft. Den Ermittlungen zufolge sollen die Täter ebenfalls aus dem Umfeld der "Chemnitz Revolte" stammen.
Festnahmen oder zu vollstreckende Haftbefehle wurden nicht realisiert.
Neben der Polizeidirektion Chemnitz war auch die sächsische Bereitschaftspolizei vor Ort. Im Einsatz waren insgesamt rund 90 Beamte.