Schlägereien, Hitlergrüße, Lehrkraft gebissen! Das geschah in Chemnitzer Schulen 2024/25

Chemnitz - Schlägereien, Hitlergrüße, Beißattacke gegen eine Lehrkraft: In Chemnitzer Schulen kam es im vergangenen Schuljahr zu allerhand Straftaten. Neben Gewalttaten verzeichnet der Freistaat auch viele rechtsextreme Vorfälle.

Im vergangenen Schuljahr gab es in Chemnitzer Grundschulen mehrere gewalttätige Übergriffe. (Symbolbild)
Im vergangenen Schuljahr gab es in Chemnitzer Grundschulen mehrere gewalttätige Übergriffe. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa/dpa-tmn

Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Romy Penz (55, AfD) an die Landesregierung hervor. Demnach gab es in Chemnitzer Schulen zahlreiche "besondere Vorkommnisse".

So meldeten die Chemnitzer Grundschulen im Schuljahr 2024/25 mehrere Gewaltvorfälle - darunter Angriffe auf Schüler. Brisant: Im November 2024 wurde in der Valentina-Tereschkowa-Grundschule eine Lehrkraft gebissen! Von wem - unklar.

Kultusminister Konrad Clemens (42, CDU) teilte mit, dass eine detaillierte Aufarbeitung mit einem zu hohen Recherche-Aufwand verbunden wäre. Die Rückverfolgung jedes Einzelfalles würde die Grenzen der Zumutbarkeit überschreiten, heißt es dazu.

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Insgesamt verzeichnet die Landesregierung im vergangenen Schuljahr 46 "besondere Vorkommnisse" an Grundschulen in Chemnitz - viele davon allerdings weniger dramatisch, wie etwa das unentschuldigte Fehlen von Schülern. Jedoch könnte die Dunkelziffer der Vorfälle deutlich höher liegen. Denn: Die Schulen müssen derartige Vorkommnisse nicht zwingend melden.

2024 wurde in der Valentina-Tereschkowa-Grundschule in Chemnitz eine Lehrkraft gebissen.
2024 wurde in der Valentina-Tereschkowa-Grundschule in Chemnitz eine Lehrkraft gebissen.  © Maik Börner

Rechtsextreme Vorfälle an Chemnitzer Schulen: So reagiert Sachsen

Laut LaSuB-Sprecher Clemens Arndt gab es 2024 in Sachsens Schulen insgesamt 156 Meldungen mit extremistischen Hintergründen.
Laut LaSuB-Sprecher Clemens Arndt gab es 2024 in Sachsens Schulen insgesamt 156 Meldungen mit extremistischen Hintergründen.  © Maik Börner

Heftiger ging es den Meldungen nach in Chemnitzer Oberschulen zu. Hier kam es im vergangenen Schuljahr laut einer Auflistung der Landesregierung zu sieben Schlägereien. Zweimal wurden Messer auf dem Schulgelände mitgeführt.

Auffällig sind die rechtsextremen Zwischenfälle: Sechs Vorfälle sind für das vergangene Schuljahr an Oberschulen in Chemnitz aufgelistet - unter anderem wurden Hintergrüße gezeigt und Hakenkreuze gezeichnet. Wie das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) mitteilt, gab es im Jahr 2024 sachsenweit 156 Meldungen mit vermutetem extremistischen Hintergrund.

"Das Thema beschäftigt uns sehr", sagt LaSuB-Pressesprecher Clemens Arndt: "Wir dulden rechtsextremistische Tendenzen an sächsischen Schulen nicht, müssen aber selbstverständlich den aktuellen Entwicklungen ins Auge sehen." Entsprechende Fortbildungen für Lehrer sollen dem Problem entgegenwirken. Zudem sei der Themenbereich in den Lehrplänen sehr präsent.

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Übrigens: Auch an den Gymnasien wurden im vergangenen Schuljahr drei rechtsextreme Vorfälle gemeldet, in einem Fall tauchte sogar ein Hitlergruß-Video in einem Klassenchat auf. Immerhin ging es an Gymnasien deutlich friedlicher zu als an Oberschulen - für 2024/25 gab es keine Meldungen über Gewalttaten.

Titelfoto: Maik Börner

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