Ostalgie-Laden im Erzgebirge: Ost-Produkte sind richtig beliebt
Annaberg-Buchholz - Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall schwelgen viele DDR-Bürger in Erinnerung. Weil Ossiläden boomen, hat Matthias Hock (28) in Annaberg-Buchholz (Markt 7) sein zweites Geschäft im Erzgebirge eröffnet.

Seit April führt der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann einen Laden in Oberwiesenthal.
Die Expansion war für ihn ein logischer Schritt: "Viele Touristen im Erzgebirge sind über 50 und ehemalige DDR-Bürger. Sie lieben Ost-Produkte." Hock ist gebürtiger Russe. Deswegen gibt's auch eine persönliche Verbindung zur DDR. "Ich kenne vieles aus meiner Kindheit. Die Produkte sind ähnlich. Die Wende zieht sich in Russland immer noch hin", schmunzelt er.
Für den Ansturm auf Ossiläden hat der Inhaber eine einfache Erklärung: "Man hat in der DDR mit mehr Sinn produziert. Vieles hält länger, ist wiederverwendbar und deswegen umweltfreundlicher. Plastiktüten waren fast kein Thema."
Um die 400 Artikel werden in den Läden verkauft. Die Renner sind Huhn-Eierbecher, Einkaufsnetze, Klappbecher für Kaltgetränke, Tempo-Linsen und Rotstern-Schokolade. Demnächst soll noch ein Online-Handel starten.
Ursprünglich führte Hock am Markt einen Unterwäscheladen. Vor allem das Online-Geschäft warf aber kaum Gewinne ab. Nun will er sich mit seinen DDR-Läden endgültig etablieren.


