Chemnitz: CWE-Betriebsrat attackiert Pläne von OB Schulze

Chemnitz - Heftiger Gegenwind gegen die Wirtschaftspläne von Oberbürgermeister Sven Schulze (50, SPD)! Dieser kündigte im Februar an, die Chemnitzer Wirtschaftsförderung CWE umstrukturieren und bis Jahresmitte ins Rathaus holen zu wollen. Nun stellt sich der CWE-Betriebsrat öffentlich gegen dieses Vorhaben.

Der eigens gegründete Betriebsrat stellt sich gegen die Umstrukturierung der CWE. Das Foto zeigt (v. l.) die Räte Laura Thieme (29), Katrin Bothe (39) und Boris Kaiser.
Der eigens gegründete Betriebsrat stellt sich gegen die Umstrukturierung der CWE. Das Foto zeigt (v. l.) die Räte Laura Thieme (29), Katrin Bothe (39) und Boris Kaiser.  © Uwe Meinhold

Konkret ist geplant, die CWE zu splitten: Voraussichtlich zehn Mitarbeiter, so OB Schulze, sollen direkt in seine Stabstelle "Wirtschaft und Digitalisierung" wechseln. Die übrigen Beschäftigten bleiben und fokussieren sich auf den Aufgabenbereich "Tourismusförderung und Stadtmarketing".

"Den Mitarbeitern der CWE drohen betriebsbedingte Kündigungen, falls sie das Angebot zur Arbeit in der Stadtverwaltung ablehnen", so der Vorwurf des Betriebsrates, der anlässlich der Umstrukturierung mit ver.di gegründet wurde. Von den Plänen, so Rätin Laura Thieme (29), sei die Belegschaft überrumpelt worden.

Deshalb fordere der Betriebsrat in folgender Reihenfolge: "Die Beschlussvorlage soll vom Stadtrat abgelehnt werden. Darüber hinaus soll die Verwaltung in einen Austausch mit der CWE treten, wie Wirtschaftsförderung gemeinsam noch besser gestaltet werden kann."

Geplant ist, die CWE zu splitten und einen Teil der Mitarbeiter ins Rathaus zu holen.
Geplant ist, die CWE zu splitten und einen Teil der Mitarbeiter ins Rathaus zu holen.  © Uwe Meinhold

"Bin überrascht": Chemnitzer Oberbürgermeister erfuhr von TAG24 von der Betriebsrats-Attacke

Oberbürgermeister Sven Schulze (50, SPD) war überrascht von der Betriebsrats-Attacke.
Oberbürgermeister Sven Schulze (50, SPD) war überrascht von der Betriebsrats-Attacke.  © Kristin Schmidt

Von der Betriebsrats-Attacke erfuhr OB Schulze per TAG24-Anfrage: "Ich bin überrascht über die Vorwürfe des CWE-Betriebsrates und würde mir wünschen, dass wir mögliche Veränderungen bei der Wirtschaftsförderung sachlich diskutieren."

Zunächst müsse sich jedoch der Stadtrat mit dem Thema befassen. Schulze betonte, dass sein Ziel sei, die Wirtschaftsförderung so aufzustellen, dass Unternehmen die bestmögliche Unterstützung bei ihrer Ansiedlung und Erweiterung erhalten.

"Bei der Umstrukturierung werden wir die Interessen der CWE-Beschäftigten und deren Know-how selbstverständlich berücksichtigen."

Titelfoto: Uwe Meinhold, 123rf/artkovalev, Kristin Schmidt

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