Nach Nazi-Eklat um Party-Hit: So reagiert die Party-Szene in Chemnitz
Chemnitz - Den Song "L’Amour toujours" kennt wahrscheinlich jeder - spätestens seit in der Sylter Schickeria-Bar "Pony" zu Pfingsten mehrere Partygäste dazu "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" grölten. Seitdem diskutiert ganz Deutschland, ob der Hit des italienischen DJs Gigi D’Agostino aus dem Jahr 1999 jetzt überhaupt noch gespielt werden darf. Verbot oder nicht? So reagiert die Party-Szene in Chemnitz.
"Derzeit wird auf das Spielen verzichtet, bis die Wogen wieder geglättet sind", stellt Ralph Winkler (64) klar, der seit Jahrzehnten als Alleinunterhalter und Saxofonist in Chemnitz und Umgebung unterwegs ist.
In Gesprächen mit DJ-Kollegen sei der Sylt-Skandal momentan häufig Thema, wenngleich viele die Debatte etwas übertrieben finden.
Im Veranstaltungszentrum Pentagon3 steht das Abspielen von "L’Amour toujours" aus einem anderen Grund nicht zur Debatte: "Zu unseren Veranstaltungen passt der Song nicht", sagt Geschäftsführer Eric Zeuner (34).
Rechtsextreme Gesänge werden in seinem Haus grundsätzlich nicht akzeptiert. "Wir sind weltoffen und gegen jeden Rassismus. Bei uns arbeiten Mitarbeiter aus acht verschiedenen Nationen."
Andere Clubbetreiber und DJs aus Chemnitz wollten sich auf TAG24-Nachfrage lieber nicht zu dem Skandal äußern. Offensichtlich drückt die ganze Diskussion auch bei ihnen ziemlich auf die Stimmung ...
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/tsimkus, Uwe Meinhold