Mittweida/Chemnitz - So geht Zivilcourage! Klaus Teicher (73) hatte einen lebensmüden Mann von den Bahngleisen in Mittweida gerettet. Nun wurde er von der Bundespolizei Chemnitz für seinen heldenhaften Einsatz geehrt.

"Was machst du denn hier?", fragte Klaus Teicher auf seinem Weg zu seiner Gartenanlage am vergangenen Donnerstag gegen 13.30 Uhr einen angetrunkenen Mann (55), der sich auf die Gleise zwischen Mittweida und Erlau gelegt hatte.

Als der Mann lediglich mehrmals antwortete "Ich will sterben", fackelte Klaus Teicher nicht lange, griff dem Mann unter die Arme und zerrte ihn von den Gleisen weg, bevor vier Minuten später ein Zug die Stelle erreichte.

Circa zehn Minuten später kamen bereits die Rettungskräfte und lieferten den 55-Jährigen in ein Krankenhaus. Überdies ermittelt die Polizei gegen den Mann wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

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"Als ich den Mann gesehen hatte, habe ich nicht weiter nachgedacht, sondern gleich gehandelt. Man muss ja auch an den Zugführer denken", berichtete Klaus Teicher, der damit an die Traumatisierung von Zugführern bei Schienen-Suiziden erinnert.

"Gezielt agiert, aufmerksam reagiert!" steht nun auf der Urkunde für gezeigte Zivilcourage, die Klaus Teicher am Mittwoch von der Bundespolizeiinspektion Chemnitz verliehen wurde.

Philipp Reiher (34), Inspektionsleiter von der Bundespolizei, sagte bei der Verleihung: "Sie können stolz sein."

Klaus Teicher gab sich bescheiden: "Wenn so eine Situation wieder kommt, würde ich das jederzeit wieder machen."

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide oder Suizidgedanken. Da sich dieser Fall jedoch im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.