Nach 15 Jahren in Chemnitz beschlossen: Es wird ein Baum gepflanzt!

Chemnitz - Projekte am Chemnitzer Markt haben die Kaugummi-Garantie. Heißt: Sie ziehen sich in die Länge. Brunnen, Pflaster, Bäume, Sitzgelegenheiten - allesamt Dauerbrenner der vergangenen Jahre.

Mit dem Aufbau des Marktbrunnens wurde auch ein Pflasterabschnitt begradigt. Andere Teilflächen sind noch bucklig.
Mit dem Aufbau des Marktbrunnens wurde auch ein Pflasterabschnitt begradigt. Andere Teilflächen sind noch bucklig.  © Uwe Meinhold

Auf der jüngsten Stadtratssitzung ist nun nach 15 Jahren Anlauf der Beschluss für die Begrünung des Neumarktes durch einen großen Baum gefasst worden. Eine andere Baustelle droht zum nächsten Endlosproblem zu werden: der Ratskeller.

Für die Marktbegrünung hatte Stadtrat Maik Otto (45, SPD) lange gekämpft: "Der Solitärbaum ist ein Kompromiss, damit der Beschluss endlich mal zustande kam. Wir hätten uns mehrere Bäume gewünscht. Vielleicht wird das ja noch, wenn er von den Bürgern positiv angenommen wird."

Welche Baumart und wann zwischen der Galerie Roter Turm und der Galeria Kaufhof gepflanzt wird, ist offen.

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Die "weiteren Schritte zur Umsetzung" sollen den Stadträten vorgestellt werden, hieß es aus dem Rathaus.

Auf der Fläche des Neumarktes soll nach 15 Jahren Vorbereitung ein Baum gepflanzt werden.
Auf der Fläche des Neumarktes soll nach 15 Jahren Vorbereitung ein Baum gepflanzt werden.  © Uwe Meinhold
Der Stadtrat Steffen Wegert (66, AfD, l.) schimpft über die lange Schließung des Ratskellers. Stadtrat Maik Otto (45, SPD) hat lange für die Begrünung des Chemnitzer Marktes gekämpft.
Der Stadtrat Steffen Wegert (66, AfD, l.) schimpft über die lange Schließung des Ratskellers. Stadtrat Maik Otto (45, SPD) hat lange für die Begrünung des Chemnitzer Marktes gekämpft.  © Kristin Schmidt, Uwe Meinhold

Kein Geld für den Chemnitzer Ratskeller

Der Ratskeller ist eine Baustelle. Für eine Weiterführung der Arbeiten fehlt das Geld.
Der Ratskeller ist eine Baustelle. Für eine Weiterführung der Arbeiten fehlt das Geld.  © Sven Gleisberg

Beim seit 2019 geschlossenen Ratskeller sieht es schlechter aus. Der nächste Doppelhaushalt sieht kein Budget für den Abschluss der begonnenen Sanierung vor.

Der ehemalige Betreiber des Ratskellers, Dirk Gust (54), findet das "mehr als schade": "Es ist einer der schönsten Ratskeller Deutschlands. Das hätte es unter Denkmalschützer Thomas Morgenstern nicht gegeben."

Auch Stadtrat Steffen Wegert (66, AfD) schimpft: "Es ist peinlich, wenn die Kulturhauptstadt Chemnitz ihre Gäste nicht im ersten Haus am Platz empfangen kann." Für den Antrag, die Sanierung bis 2025 über zusätzliche Kredite zu finanzieren, hatte es in der Haushaltssitzung keine Mehrheit gegeben.

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Aktuell gibt es laut Stadt zwei Interessenten für den Ratskeller. Ob diese trotz fehlender Optionen auf Baufortschritt weiter verhandeln wollen, ist offen. Die Stadtverwaltung strebt 2025 eine Teilöffnung als Zwischenlösung an.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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