Nächster Halt "Rochlitz": Neue Hoffnung für stillgelegte Strecke
Rochlitz - Am Bahnhof Rochlitz in Mittelsachsen rollen die Planungen an: Landes- und Kommunalpolitiker berieten dort am Freitag über eine Wiederbelebung alter Bahnstrecken.

Der Bahnhof Rochlitz war einst ein Verkehrs-Knotenpunkt, doch seit 2001 ist hier kein Zug mehr eingefahren. Das soll sich ändern.
Denn die Landesregierung strebt in ihrem Koalitionsvertrag eine Modernisierung des Eisenbahn-Netzes an. Im Doppelhaushalt 2021/22 stehen insgesamt 13 Millionen Euro bereit, um frühere Bahnstrecken wieder zu aktivieren.
Das könnte auch dem Bahnhof Rochlitz zugutekommen. Dort gab es am Freitag eine politische Lagebesprechung zwischen dem Grünen-Landtagsabgeordneten Gerhard Liebscher (66), dem Rochlitzer Oberbürgermeister Frank Dehne (48, parteilos), dem Colditzer Bürgermeister Robert Zillmann (36, parteilos) und Henry Graichen (45, CDU), Landrat des Landkreises Leipzig.
So könnten Arbeitskräfte ihren Weg in den ländlichen Raum finden

Ihr Wunsch: Von Rochlitz aus sollen wieder Züge nach Narsdorf und nach Großbothen fahren. Dafür müssten Gleise auf einer Gesamtstrecke von rund 30 Kilometern saniert werden.
Durch die Anbindung könnten Bahnfahrer künftig wieder von Rochlitz nach Chemnitz und Leipzig gelangen. "Die Bedeutung kann man nicht hoch genug schätzen", sagte der Colditzer Bürgermeister Zillmann.
Denn so könnten Arbeitskräfte und Touristen ihren Weg in den ländlichen Raum finden. "Damit erweitert man den Speckgürtel von Leipzig und Chemnitz", sagte Grünen-Abgeordneter Liebscher.

Jetzt gilt es zu planen und Fördergelder zu sichern. Zillmann: "Wir würden uns freuen, wenn 2025 der erste Spatenstich erfolgt."
Titelfoto: Kristin Schmidt