Chemnitz - Die berühmteste Baugrube von Chemnitz hätte 2020 ein großes Jubiläum gefeiert: Das Conti-Loch wäre jetzt 25 Jahre alt geworden. Wie hat der Platz, auf dem heute das Technische Rathaus steht, so einen Kultfaktor erlangt?

Die Geschichte rund um das Areal begann schon zu DDR-Zeiten. 1987 wurde der Bau eines Mikroelektronik-Werks begonnen. Vier Jahre später übernahmen zwei Investoren das Gelände an der Bahnhofstraße.

Es gab große Pläne: Die neu gegründete Conti-Bau GmbH wollte Mitte der 1990er-Jahre dort einen Neubau mit Büros, Geschäften, einem Kino und einem Hotel errichten - die Conti-Galerie. Die Kosten für das Projekt lagen damals bei rund 150 Millionen D-Mark.

1994 wurden die alten Gebäude abgerissen und 1995 die neu entstandene Baugrube übergeben. Das Projekt scheiterte vermutlich an fehlendem Geld.

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Statt einer modernen Galerie entwickelte sich das Gelände zu einer grünen Oase mitten in Chemnitz. Erst wucherte Unkraut in der Grube, dann wuchsen Sträucher und sogar Bäume.

In den frühen 2000er Jahren gab es eine neue Idee für die Baugrube: Im Conti-Loch sollte eine überdachte Ski-Arena entstehen. Aber auch daraus wurde nichts.

In den 20 Jahren, in denen die Baugrube das Stadtbild prägte, verfestigte sich der Name Conti-Loch bei den Chemnitzern und ist auch heute noch eine feste Größe im Volksmund, obwohl die Grube nun schon eine ganze Weile nicht mehr existiert.

2012 kaufte Investor Claus Kellnberger das Grundstück und läutete damit das Ende der Kultgrube ein. Der Wildwuchs wurde gerodet, die Grube verfüllt.

Ab 2014 gab es Pläne zur Bebauung. Mit dem ersten Spatenstich für das neue Technische Rathaus, Anfang 2016, war das Conti-Loch dann endgültig Geschichte (TAG24 berichtete).

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Ende 2017 war der Gebäudekomplex mit Büros und Läden fertig, und die Stadtverwaltung konnte einziehen.