Chemnitz - Wie immer lecker Glühwein und erzgebirgische Holzkunst - aber wer soll das auf dem Weihnachtsmarkt in Chemnitz verkaufen?

Es ist die Zeit im Jahr für besonders viele Saisonjobs. Längst nicht jeder Händler hat sechs Wochen vor Beginn schon genug Personal beisammen, wie eine TAG24-Blitzumfrage unter einigen der diesjährigen Standbetreiber ergab.

"Ich bin derzeit ganz schön am Rödeln", sagt Holzkunst-Händler Silvio Stibane (44). "Gerade heute habe ich wieder zwei Bewerber für Vorstellungsgespräche."

Für Wolfgang Meyer (75) von der Bäckerei Meyer grenzt die Weihnachtsmarktzeit schon fast an eine Zerreißprobe: "Wir haben bereits das ganze Jahr personell zu kämpfen. Man muss Glück haben, jemand Gutes für den Stand zu finden. Als Verkäufer sollte man auch mal die Zähne zusammenbeißen können."

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Nebenan in Dresden und Leipzig hat das Rathaus die Personalsorgen der Händler erkannt und eigens eine Jobbörse für Weihnachtsmarkt-Saisonkräfte aus der Taufe gehoben.

Doch die Chemnitzer Verwaltung verzichtet darauf: Die Stadt habe viele Standbetreiber befragt, ob Interesse daran bestehe. Allerdings habe nur ein Händler Personalprobleme gemeldet, teilte eine Sprecherin mit. In diesem Jahr sei es weniger schwierig als noch im Vorjahr, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, so das Rathaus.

"So eine Börse wäre ein klasse Idee gewesen", widerspricht Holzkunst-Händler Stibane. "Chemnitz ist da wie immer ein bisschen hinterher. Ich frage mich, wie wir 2025 Kulturhauptstadt werden wollen."

Melanie Nagy (33) von der Fleischerei Nagy aus Amtsberg sieht sich dagegen für den Weihnachtsmarkt gut aufgestellt: "Da wir uns mit unserem Geschäft verkleinert haben, ist die Situation für uns eher entspannt. Doch größere Händler hätten eine solche Börse sicher gut angenommen."

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