Allabendlich an der Albertbrücke: Warum Dresden das Licht an- und ausknipst!
Dresden - Nanu, was ist denn da kaputt? Wenn in den Abendstunden die Dämmerung über Dresden hereinbricht und unzählige Lichter die Stadt erstrahlen lassen, beginnt auch die Albertbrücke zu leuchten. Doch aufmerksamen Passanten wird aufgefallen sein, dass dieses optische Vergnügen nur von äußerst kurzer Dauer ist.

Bereits nach wenigen Sekunden gehen die Strahler wieder aus und die Elbquerung zwischen Sachsenplatz und Rosa-Luxemburg-Platz hüllt sich erneut in Dunkelheit.
Ein Phänomen, das in den Sommermonaten nicht nur völlig normal, sondern sogar so gewollt ist. Wegen des Naturschutzes im elbnahen Bereich wird die Anstrahlung der Brücke zwischen 16. März und 31. Oktober gedimmt.
"Dabei soll unter den Bögen der Brücke während der Aktivitätszeit der Fledermäuse der Wert einer hellen Vollmondnacht nicht überschritten werden", heißt es von der Stadt.
"Technisch werden im Einschaltmoment bei einschaltender Spannung die Leuchten kurz auf 100 Prozent (definierter Zustand) geschaltet und dann sofort abgedimmt. Bei eingestellter schneller Abdimmung kann man den Prozess in diesem Moment teilweise beobachten."


Fledermäuse werden durch die Beleuchtung beeinflusst

Doch bringt das wirklich was? Gut möglich, so eine Expertin vom Naturschutzbund NABU: "Fledermäuse gehören zu der Gattung Tiere, die durch nächtliche Beleuchtung beeinflusst werden, zum Beispiel bei der Suche nach Quartierplätzen und in deren Fortpflanzungsrate."
Ein Einzelfall ist die Sonderbehandlung in Dresden übrigens nicht.
Schon vor vielen Jahren sorgten die Planer der Waldschlößchenbrücke für Schlagzeilen, als sie für die allseits bekannte Hufeisennase im Sommer Tempo 30 festlegten.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, IMAGO/imagebroker