Dresden - Dumm gelaufen! Weil die Adresse von Sascha P. (35) in niederländischen Ermittlungsakten auftauchte, kam es zur Razzia in seiner Löbtauer Wohnung. Die Polizei fand dort fast anderthalb Kilo Amphetamin und weitere Drogen. Vor Gericht räumte der studierte Soziologe, der noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, ohne Umschweife ein, als Drogendealer zu arbeiten.
1417 Gramm Speed, 38,9 Gramm Kokain, 705 Ecstasy-Tabletten und 3320 Euro Bargeld: Bei diesen Mengen versuchte der damalige Bürgergeldempfänger gar nicht erst, sich rauszureden.
Nach seinem erfolgreichen Studium arbeitete Sascha erst als Storemanager in Halle, zog dann nach Dresden und verdingte sich hier als Ticketverkäufer für die Stadtrundfahrt. Dort kündigte er allerdings, dann kam Corona und die Arbeitssuche wurde schwer.
"Dann waren die Ersparnisse aufgebraucht, konsumieren wollte ich aber weiter", so Sascha, der selbst schon länger Drogen nahm. "Aber ich war ja Kaufmann."
Unter dem Radar baute er sich einen Kundenkreis von 25 bis 30 Personen auf, verkaufte Speed, Ecstasy und Kokain. Crystal und Heroin habe er nicht ins Angebot aufgenommen: "Ich habe gesehen, was das anrichtet."
Doch dass die verschlüsselten EncroChat-Handys geknackt wurden, brachte ihn nun hinter Gitter: "Ich habe einem Bekannten erlaubt, auf meine Adresse MDMA im Darknet zu bestellen. Das war dumm."
Ermittler entdecken die Anschrift von Sascha P.
Tatsächlich entdeckten niederländische Ermittler auf den Handys den Chat zweier Dealer: In diesem war Saschas Anschrift 2020 als Lieferadresse angegeben. So kam es zur Hausdurchsuchung.
Sein Pech: Weil in einer Kiste im Flur noch ein Schlagring war, war es auch gleich bewaffneter Drogenhandel. Weil er aber alles einräumte und keinerlei Vorstrafen hatte, nahm das Gericht einen minderschweren Fall an und verurteilte ihn zu zweieinhalb Jahren Haft.