In 380 Jahre alter Papierfabrik: Vandalen verwüsten historischen Schatz!

Bad Muskau - Kein Respekt vor der Geschichte: Im Jahre 1640 begann die Papierherstellung im Muskauer Ortsteil Köbeln. Erst im Jahre 2000 kam der Betrieb zum Erliegen. Noch immer hofft der heutige Besitzer darauf, dass die Maschinen bald wieder laufen. Doch nun schlugen Einbrecher zu.

Nach dem Willen des Besitzers soll hier bald wieder Papier produziert werden.
Nach dem Willen des Besitzers soll hier bald wieder Papier produziert werden.  © Andre Schulze

Am 18. April 2000 kam zum letzten Mal Zigarettenpapier aus der Fabrik an der Forster Straße, dann musste sie wegen Insolvenz schließen.

Schon am 3. August 2000 fand sich ein neuer Besitzer, der zwischen 2002 und 2007 die Maschinen noch mal fit machen ließ. Seitdem herrscht weitgehend Ruhe auf dem Gelände.

"Wir planen immer noch, den Betrieb hier wieder aufzunehmen", sagt Joshua Rowshandel (22), Sohn des Besitzers, gegenüber TAG24. "Wir suchen noch Investoren."

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Zwischenzeitlich gab es mal private Führungen durch die Räumlichkeiten, auch die Idee einer Museumsnutzung gab es mal, wurde dann aber verworfen.

Die abgelegene Lage nutzen nun Einbrecher: 13 schwere Papierwalzen stahlen sie aus den Fabrikräumen, rund 20.000 Euro sind diese wert.

Seit Jahrzehnten laufen im Inneren der Fabrik schwere Maschinen.
Seit Jahrzehnten laufen im Inneren der Fabrik schwere Maschinen.  © SLUB / Deutsche Fotothek

Sachschaden beträgt 50.000 Euro: Doch Hinweise auf die Täter gibt es bereits!

Zu DDR-Zeiten war die Fabrik einer der größten Arbeitgeber der Region.
Zu DDR-Zeiten war die Fabrik einer der größten Arbeitgeber der Region.  © SLUB / Deutsche Fotothek

Außerdem demontierten sie die riesigen Papiermaschinen. "Sie versuchten, an die Kupferwannen zu kommen", sagt Rowshandel. "Auch wollten sie noch mehr Walzen mitnehmen. Dabei wurde ebenso die Elektronik beschädigt."

Noch hat er keinen vollständigen Überblick, was bei dem Bruch alles wegkam, allein der Sachschaden liegt aber bei rund 50.000 Euro. Trotzdem geht die Investorensuche weiter.

Rowshandel warnt: "Hier ist alles kameraüberwacht. Der Polizei liegen auch schon Hinweise auf die Einbrecher vor."

Titelfoto: Bildmontage: André Schulze, SLUB / Deutsche Fotothek

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