Nibelungen und mehr: Wagner in der Semperoper und im Kino

Dresden - In der Semperoper stehen zwei Zyklen "Der Ring des Nibelungen" an, ab 27. Januar und 5. Februar. Das bedeutet unter anderem den zweiten Abschied von Chefdirigent Christian Thielemann (63, der erste erfolgte mit dem Silvesterkonzert), der den Mehrteiler letztmalig in Dresden dirigiert. Doch sind die Aufführungen auch unter anderen Aspekten attraktiv, etwa weil sie in ein spannendes Rahmenprogramm eingebettet sind.
Helmut Berger als Ludwig II. und Romy Schneider als Elisabeth von Österreich. Nicht ganz 20 Jahre nach den "Sissi"-Filmen spielte Schneider bei Visconti erneut die österreichische Kaiserin.
Helmut Berger als Ludwig II. und Romy Schneider als Elisabeth von Österreich. Nicht ganz 20 Jahre nach den "Sissi"-Filmen spielte Schneider bei Visconti erneut die österreichische Kaiserin.  © Imago/United Archives

Die Regiearbeit von Willy Decker ist 20 Jahre alt. Es sei eine Inszenierung, die noch immer gut funktioniere, man sollte froh sein, dass man sie hat, so Thielemann jüngst im TAG24-Interview.

Viermal - je zweimal 2018 und jetzt bevorstehend - wird er den Zyklus als Chefdirigent der Staatskapelle komplett dirigiert haben, außerdem je drei Vorstellungen "Das Rheingold" und "Siegfried" 2016/17 samt einer "Walküre" in Salzburg sowie dreimal die "Götterdämmerung" 2017/18, wenn seine Amtszeit im Sommer 2024 endet.

Aufführungen in dieser Konstellation sind ein Fest gleichermaßen für Wagnerianer wie Thielemannianer, die mitunter von weither angereist kommen. Dementsprechend sind alle acht aktuellen Vorstellungen bis auf wenige Karten, die noch im Handel sind, ausverkauft.

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Das Welttheater des "Rings", es findet, wenn man die Sinne etwas weitet, nicht nur auf der Opernbühne statt. Das Rahmenprogramm ist wiederum ein Fest, nämlich für Cineasten.

Semperoper öffnet das Archiv

Chefdirigent Christian Thielemann (63) sprach vergangene Woche mit TAG24.
Chefdirigent Christian Thielemann (63) sprach vergangene Woche mit TAG24.  © Sebastian Kahnert/dpa

Das Programmkino Ost legt unter der Überschrift "Wagner.Kino.Oper" eine vierteilige Filmreihe auf, beginnend mit der Dokumentation des Journalisten Axel Brüggemann "Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt" (26. Februar, 17 Uhr) und fortführend mit den Verfilmungen der "Nibelungen"-Sage von Fritz Lang, "Siegfried" (12. März, 17 Uhr) und "Kriemhilds Rache" (19. März, 17 Uhr), sowie Lucchino Viscontis "Ludwig II." (26. März, 16.15 Uhr).

Viscontis Meisterwerk (1973) erzählt indirekt vom "Ring des Nibelungen", insofern der illustre Bayernkönig (Helmut Berger) ein Verehrer Wagners war und ihm in Bayreuth sein Festspielhaus baute, wo die Tetralogie 1876 uraufgeführt wurde. Sonderlich sympathisch, weil sehr auf den eigenen Vorteil bedacht, wirkt der von Trevor Howard verkörperte Wagner nicht.

Für den Soundtrack nutzte Filmkomponist Franco Mannino die Wagner-Opern "Tannhäuser", "Lohengrin" und "Tristan und Isolde". Wagnerianisch ist schließlich auch die Länge des - knapp vierstündigen - Films.

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Die Semperoper ihrerseits öffnet das Archiv. Unter dem Motto "Aktenzeichen: Von Helden und Schlachtjungfern" wird anhand von teilweise originalen Dokumenten die Wirkungsgeschichte Wagners in Sachsen nachgezeichnet (26. Januar, 2. und 9. Februar, je 18 Uhr).

Titelfoto: Imago/United Archives

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