Dresden - Unzählige Schrauben, Duschköpfe oder auch Rechen: Der "Eisenfeustel" in der Neustadt gilt als kleinster Baumarkt der Stadt und vielen Kunden als Institution - mit mehr als hundertjähriger Geschichte! Jetzt lädt Inhaber Thomas Haaß (45) zur großen Jubiläumsfeier ein.

Geh zum "Eisenfeustel", der hat alles! "So hieß es schon zu DDR-Zeiten und gilt auch noch heute", sagt Haaß stolz. Ob verlorene Schraube am Kinderwagenrad oder kaputter Schwibbogen - in seinem Lädchen an der Bautzner Straße (20 Quadratmeter Verkaufsfläche) versucht der gelernte Orgelbauer und studierte Architekt, alle Kundenwünsche zu bedienen.

Haaß stammt aus Ravensburg am Bodensee, lebt seit 2003 in Dresden. 2019 hatte er den "Eisenfeustel" vom langjährigen Vorbesitzer übernommen, steuerte das Geschäft gut durch die Corona-Krise.

Es ist das jüngste Kapitel einer spannenden Historie, schließlich wurde der "Eisengroßhandel Eisen Feustel" schon 1921 gegründet, damals noch auf dem Gelände des Alten Schlachthofs an der Leipziger Straße. Von dort aus lieferten zu Hochzeiten 35 Mitarbeiter Bleche und Stabeisen bis nach Ostsachsen.

Nach einem Großfeuer öffnete "Eisen Feustel" (damals noch getrennt geschrieben) 1950 an der Bautzner Straße als Ladengeschäft. Später wurde das Sortiment um Haushaltswaren und Gartenzubehör erweitert.

Auch Haaß geht mit der Zeit, beschäftigt drei Mitarbeiter, bietet neuerdings auch regionales Saatgut wie Miscanthus-Mulch an.

Nachdem die Jubiläumsfeier im letzten Jahr wegen Corona ausgefallen war, lädt Haaß nun am Sonntag (15 bis 21 Uhr) in den Innenhof zu Kaffee und Kuchen, Gegrilltem und Schweizer Raclette ein. "Die Preise für Speis und Trank sind fair, Eintritt und Programm kostenfrei", sagt er.

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Neben verschiedenen Bands unterhält auch Zauberer Matthieu Anatrella (41) die Gäste. Enthüllt werden zudem historische Bilder der "Eisenfeustel"-Geschichte.