Miese Stimmung im Handwerk: "Ein 'Weiter so' darf es nicht geben"

Dresden - Herbst-Blues statt Belebung. Angesichts einer stagnierenden Konjunktur ist die Stimmung im Handwerk gedrückt. "Ein 'Weiter so' darf es nicht geben. Nötig sind spürbare Änderungen", sagte am Dienstag der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich (56), anlässlich der Vorstellung der Herbst-Konjunkturanalyse.

Der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich (56), fordert die Politik auf, die Aufbruchssignale zu setzen.
Der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich (56), fordert die Politik auf, die Aufbruchssignale zu setzen.  © dpa/Michael Kappeler

Seit drei Jahren dümpelt nun schon die wirtschaftliche Entwicklung dahin.

"Es ist eine Seitwärtsbewegung entstanden ohne Dynamik", stellte Andreas Brzezinski (56) als Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden fest. Wie Dittrich fordert er die Politik zum Handeln auf.

"Es braucht Entscheidungen, die rasch im Alltag der Unternehmen ankommen und die Betriebe spürbar entlasten: bei Bürokratie, Energiepreisen, Sozialabgaben. Wer jetzt nicht handelt, gefährdet nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch das Vertrauen der Betriebe in die politische Handlungsfähigkeit", so Dittrich.

Umsätze im Handwerk gehen weiterhin zurück

Der Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern ist drastisch zurückgegangen. Darunter leidet das Bauhandwerk.
Der Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern ist drastisch zurückgegangen. Darunter leidet das Bauhandwerk.  © imago images/photothek

Der Geschäftsklimaindex im ostsächsischen Handwerk steht aktuell bei 103 Punkten. Das ist eine Verschlechterung um einen Punkt gegenüber dem Vorjahr und vier Punkten gegenüber dem Frühjahr.

Nur noch 37 Prozent der Firmen bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als gut. 17 Prozent charakterisieren sie hingegen als schlecht, 21 Prozent erwarten zukünftig eine schlechtere Geschäftslage.

Die Umsätze gehen weiterhin zurück und auch die Auftragsentwicklung ist im Saldo deutlich negativ. Nur zehn Prozent berichten von steigender Nachfrage.

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Drei von zehn Unternehmen sprechen inzwischen von einem unterdurchschnittlichen Auftragsbestand. 28 Prozent der Befragten erwarten gar einen Auftragsrückgang.

Titelfoto: Montage: dpa/Michael Kappeler, imago images/photothek

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