Dresden - Der Dresdner Spitzenkoch Mario Pattis (56) war Sachsens erster Sternekoch. Sein Sohn kocht zwar auch gern, trat aber nicht in die Fußstapfen des Vaters. Er richtet keine Platten an, sondern legt sie lieber auf: Anthony Pattis (27) verdient seine Brötchen als DJ JosAP.
"Der Name spielt auf meinen Großvater Joseph an. An das 'Jos' habe ich einfach meine Initialen gehängt", erklärt Anthony. Und er verrät schmunzelnd: "Meine Eltern haben mich freundlich erst zum Abi und dann zu einer Ausbildung gedrängt. Ich bin also gelernter Automobilkaufmann, habe aber nie in diesem Job gearbeitet."
Lange wollte Anthony sogar Koch werden: "Noch in der neunten Klasse war ich zum Schülerpraktikum in der Küche von Johannes King auf Sylt."
Doch die Musik, vor allem afrikanische und Hip-Hop, packten Anthony noch mehr. "Als DJ habe ich viel von meinem Mentor Niels Fritsch gelernt." Denn der betreibt nicht nur das Lokal "Urbean" in der Neustadt und in Striesen, sondern legt auch als DJ D3!C auf.
Anthony legt regelmäßig bei verschiedenen Events auf
Gastronomie und Musik gehen bei Anthony Hand in Hand. "Als Papa akzeptierte, was ich mache, hat er mir auch einen Kredit fürs Equipment gegeben." Der hat sich längst ausgezahlt.
Anthony legt bei der "Juicy"-Party im Club "My House" und im Alten Pumpenwerk auf, bespielt seine eigene "4:44"-Reihe im "Arteum". "Außerdem lege ich donnerstags bei Arturo im 'Classico Italiano' auf dem Neumarkt auf oder buche andere DJs", zählt Anthony stolz auf. Auf vier Festivals und bei der Fußball-EM in Leipzig war er zuletzt schon mit dabei.
"Auch bei Papa in der Kantine habe ich schon Musik gemacht, und wenn bei ihm mal Not am Mann ist, helfe ich natürlich aus", versichert der DJ. Dann kann er mit ein bisschen Glück von seinem Lieblingsgericht naschen. "Ich liebe Papas Kartoffelschaum ..."