Dresden - Das im März gestartete DVB-Bürgerbegehren der Linken gegen die geplanten Kürzungen nimmt Fahrt auf: Die 20.000-Marke wurde geknackt. Damit fehlen nur noch 1500 Unterschriften. Doch die Zeit rennt: Stichtag ist schon Montag.
Hintergrund des Begehrens ist ein geplanter DVB-Sparkurs. Die ersten Kürzungen, etwa eine Taktzeitverschlechterung bei der Straßenbahnlinie 7 Richtung Pennrich, seien bereits spürbar.
"Passanten fragen uns, warum die Bahn seltener fährt. Aber die Kürzungen Ende des Jahres werden noch gravierender", betont einer der Initiatoren, Jens Matthis (58, Linke).
Normalerweise bekommen Bürgerbegehren ein Jahr Zeit. Hier sind es drei Monate.
"Die Stadtverwaltung meint, dass es sich um ein Begehren gegen geringere Kürzungen richtet und das ausreichend ist", erklärt Matthis.
Initiatoren zeigen sich zuversichtlich
Obwohl die Initiatoren die Einschätzung nicht teilen, wollen sie keine rechtlichen Risiken eingehen. "Bei uns hat es Priorität, Bus und Bahn gegen die Kürzungspläne des OB zu verteidigen", erklärt Linken-Fraktions-Chef André Schollbach (46).
Bis zum Stichtag wird am Postplatz, bei den Filmnächten und beim Elbhangfest ordentlich die Unterschriftentrommel gerührt.
"Wir rufen alle auf, zu unterschreiben oder gesammelte Unterschriften rechtzeitig zurückzusenden", fordert Linken-Stadtrat Tilo Kießling (54) eindringlich. Kollege Schollbach ist zuversichtlich, dass das Begehren Erfolg haben wird: "Angesichts der Unterschriften, die wir in den vergangenen Tagen sammeln konnten, haben wir nochmal einen Schub erlebt."