Ein Jahr Ukraine-Krieg: Dresden zeigt Solidarität und gedenkt der Opfer

Dresden - Der Himmel weint mit ihnen: Im teils strömenden Regen haben zahlreiche Menschen auf dem Neumarkt ein Zeichen der Solidarität in Richtung Ukraine gesendet. Ein Jahr nach Kriegsausbruch lauschte ein blau-gelbes Fahnenmeer Reden und Erzählungen, nahm an einer Lichterkette und einem Friedensgebet in der Frauenkirche teil.

Unzählige Flaggen und Friedensbekundungen schmückten den Neumarkt am Freitagnachmittag.
Unzählige Flaggen und Friedensbekundungen schmückten den Neumarkt am Freitagnachmittag.  © Petra Hornig

Unter ihnen Natalija Bock (48) von der ukrainischen Gemeinde in Dresden, die auch den äußerst passenden Vergleich zum nass-kalten Wetter fand.

In den vergangenen 365 Tagen habe sie viele grausame Geschichten hören und übersetzen müssen. Umso mehr rufe es "Gänsehaut" in ihr hervor, wie sehr die Dresdner ihrem Volk im vergangenen Jahr geholfen hätte.

Die unerschütterliche Hilfe der Stadtgemeinschaft für vom Krieg Betroffene in Dresden oder der Ukraine hob auch Dirk Hilbert (51, FDP) in seiner Ansprache hervor. Er sei sehr stolz.

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Weiter erinnerte der OB an den 24. Februar 2022 und rief das in Erinnerung, was wohl viele Menschen an diesem Tag gefühlt haben: "Jeder weiß noch, wie ihn die Nachricht getroffen hat. Ungläubig, bestürzt, fassungslos haben wir sie aufgenommen."

Ein kleines, in eine ukrainische Flagge gehülltes Mädchen, kniet auf den kalten Steinen des Neumarkts.
Ein kleines, in eine ukrainische Flagge gehülltes Mädchen, kniet auf den kalten Steinen des Neumarkts.  © Petra Hornig

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sendet Videobotschaft

Das nass-kalte Wetter war ein Symbol für die vergangenen 365 Tage.
Das nass-kalte Wetter war ein Symbol für die vergangenen 365 Tage.  © Holm Helis

Per Videobotschaft meldeten sich auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (51) und Botschafter Oleksii Makeiev (47) zu Wort.

"Wir wollen uns bei jedem von Ihnen ganz herzlich bedanken, für Ihre Unterstützung. Das ist lebenswichtig für uns und wir werden das nie vergessen", so Klitschko.

Makeiev sagte, an seine Landsleute gewandt: "Heute ist Deutschland blau-gelb. Deutschland ist seit einem Jahr blau-gelb."

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Die Kundgebungen seien keine Protestdemonstrationen, sondern eine "Demonstration unserer Stärke und Unbezwingbarkeit".

Nach der Veranstaltung wurde rund um den Neumarkt eine Lichterkette gebildet...
Nach der Veranstaltung wurde rund um den Neumarkt eine Lichterkette gebildet...  © Paul Hoffmann
... an der Menschen mit Kerzen oder per Handylicht teilnahmen.
... an der Menschen mit Kerzen oder per Handylicht teilnahmen.  © Holm Helis
Neben Solidaritätskundgebung und Lichterkette gab es am Freitag auch ein Friedensgebet in der Frauenkirche.
Neben Solidaritätskundgebung und Lichterkette gab es am Freitag auch ein Friedensgebet in der Frauenkirche.  © Holm Helis

Heute stehe man Seite an Seite mit den deutschen Freunden. Und so seien sie auch ein "Zeichen unserer Dankbarkeit für Gastfreundschaft und Unterstützung, für Solidarität und Unermüdlichkeit, für Leoparden und IRIS".

Titelfoto: Petra Hornig

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