Hier rollt die zweite "dicke" Straßenbahn für Dresden von der Autobahn

Dresden - Jetzt kommt's dicke! Die zweite neue Straßenbahn für Dresden ist von der Autobahn direkt auf die Schienen der City gerollt. Selber fahren darf das gute Stück aber noch nicht.

Ein Spezialtransport brachte die neue Bahn nach Dresden.
Ein Spezialtransport brachte die neue Bahn nach Dresden.  © xcitepress

Seit vergangenem Oktober ist offiziell bekannt, dass die Landeshauptstadt eine neue Stadtbahn bekommt.

Mittlerweile wird sie liebevoll Dresdens "dicke" Straßenbahn genannt, da sie mit 2,65 Metern satte 35 Zentimeter breiter als die bisher in Dresden eingesetzten Wagen ist. Statt 260 Passagieren passen jetzt sogar 290 Leute in die neuen Fahrzeuge.

Ehe die Fahrgäste aber einsteigen dürfen, musste "die Neue" erst einmal einige Testfahrten absolvieren. Ende Mai soll der Probebetrieb dann starten, bei dem "der tägliche Einsatz simuliert" wird. Fahrgäste fahren dabei aber noch nicht mit. "Die erste öffentliche Linienfahrt ist Mitte Juni 2022 vorgesehen", erklärt Pressesprecher Falk Lösch.

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Die breitere Straßenbahn dient dann als Linie 2 zwischen Gorbitz und Leuben. Andere Strecken mussten zunächst noch umgebaut werden. Der Gleisabstand wurde verbreitert, damit die breiteren Bahnen gefahrlos aneinander vorbeikommen.

Bis Herbst 2023 sollen 30 "dicke" Bahnen in Dresden unterwegs sein. Diese kosteten die Stadt satte 200 Millionen Euro.

Spezialtransport bringt neue Tram nach Dresden

Für die 45 Meter lange Tram ging es dann in die Friedrichstadt.
Für die 45 Meter lange Tram ging es dann in die Friedrichstadt.  © xcitepress

Im September rollte das erste Fahrzeug nach Dresden. Am Montagabend kam das zweite Exemplar in der Landeshauptstadt an.

Gegen 23.30 Uhr bugsierte ein Spezialtransport des Herstellers Alstom die neue Bahn von der Autobahnabfahrt Neustadt zum Güterverkehrszentrum Friedrichstadt.

Dort warteten schon zahlreiche Mitarbeiter der DVB auf die "Dicke".

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Mithilfe einer Rampe wurde die rund 53 Tonnen schwere Bahn auf die Schienen gebracht. Dabei brauchte es viel Vorsicht und geschultes Augenmaß.

In den Betriebshof Gorbitz durfte die neue 45 Meter lange Straßenbahn allerdings nicht allein fahren und wurde durch eine Bahn des Vorgängermodells geschleppt. Grund: Die "Dicke" hat noch keine Zulassung.

Ganz reibungslos ging der Abtransport aber nicht vonstatten. Auf der Strecke gab es in der Nacht einen Polizeieinsatz, die Arbeiten verzögerten sich.

Im Güterverkehrszentrum Friedrichstadt warteten schon zahlreiche DVB-Mitarbeiter.
Im Güterverkehrszentrum Friedrichstadt warteten schon zahlreiche DVB-Mitarbeiter.  © xcitepress
Mithilfe einer Rampe wurde die "Dicke" abgeladen.
Mithilfe einer Rampe wurde die "Dicke" abgeladen.  © xcitepress
Die Experten der DVB brachten die neue Straßenbahn schließlich auf die Dresdner Schienen.
Die Experten der DVB brachten die neue Straßenbahn schließlich auf die Dresdner Schienen.  © xcitepress

Techniker prüfen jetzt alle elektrischen Komponenten und stellen die Software ein, heißt es in einer Mitteilung der DVB. Dabei können die Experten auf ihre Erfahrungen zurückgreifen, die sie bei der Inbetriebnahme der ersten Tram gemacht haben.

Genau wie das erste Exemplar, wird auch das zweite Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft. Dazu gehört unter anderem ein Belastungstest der Konstruktion und des Materials.

Besteht die Straßenbahn alles Tests und technischen Abnahmen, darf der in der Nacht von Montag zu Dienstag angelieferte Wagen endlich im regulären Liniendienst fahren.

Die Bahn, die als erstes in Dresden angetroffen ist, wird vorerst für die Fahrerausbildung genutzt.

Titelfoto: xcitepress

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