"Habe dem Mann noch ins Gesicht geschaut": Hier wartet ein Unfallopfer auf den flüchtigen Fahrer

Dresden - Schleudertrauma, Schädel-Hirn-Trauma, Prellungen, tiefe Abschürfungen: Genau vor einer Woche fuhr die Dresdnerin Teresa M. (39) mit ihrem Yamaha-Roller auf dem Heimweg die Goetheallee in Blasewitz entlang. Direkt vor dem Dresdner Standesamt wurde der gelernten Krankenschwester um 14.44 Uhr die Vorfahrt genommen, es kam zum schweren Unfall. Der Autofahrer beging Fahrerflucht, die zweifache Mutter fahndet nun selbst nach dem Täter mit seinem verbeulten Opel Corsa.

Noch immer vom Unfall gezeichnet, hält Teresa M. (39) Ausschau nach einem "dreckig-silbernen" Opel Corsa, der ihr in der vergangenen Woche an dieser Stelle die Vorfahrt nahm.
Noch immer vom Unfall gezeichnet, hält Teresa M. (39) Ausschau nach einem "dreckig-silbernen" Opel Corsa, der ihr in der vergangenen Woche an dieser Stelle die Vorfahrt nahm.  © Ove Landgraf

Vom Käthe-Kollwitz-Ufer wollte Teresa M. nach Dienstschluss Richtung Blaues Wunder fahren, sah den "dreckig-silbernen" Opel, der auf der Abbiegespur gehalten hatte: "Ich habe dem Mann noch ins Gesicht geschaut. Wir haben uns gesehen! Dennoch ist er losgefahren."

Trotz Vollbremsung kam es zur Kollision. Teresa M. stürzte, wurde schwer verletzt: "Der Typ hielt noch rechts an der Goetheallee, schaute zwei oder drei Minuten zu, wie mir Menschen geholfen haben und ist dann einfach weggefahren", sagt Teresa noch immer fassungslos.

Ihren Beschreibungen zufolge soll es sich um einen 50-60 Jahre alten Deutschen handeln. Er sei rund 1,80 groß und schlank gewesen: "An diesem fünftürigen Opel müssen auch noch Spuren an der Beifahrerseite sein."

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Über soziale Medien startete sie einen Aufruf, fragte in mehreren Werkstätten nach. Freunde brachten 50 Plakate in unmittelbarer Nähe zum Unfallort an: "Ich habe schlaflose Nächte, schaue überall nach dem Auto. Mein Mann fährt mit dem Fahrrad die Gegend ab."

Die gesamte linke Körperhälfte des Unfallopfers ist mit schlimmen Blessuren überzogen.
Die gesamte linke Körperhälfte des Unfallopfers ist mit schlimmen Blessuren überzogen.  © Ove Landgraf
Mit einer Plakataktion fahndet die zweifache Mutter nun nach dem Fahrer, der ihr die Vorfahrt nahm, Hilfe unterließ und Fahrerflucht beging.
Mit einer Plakataktion fahndet die zweifache Mutter nun nach dem Fahrer, der ihr die Vorfahrt nahm, Hilfe unterließ und Fahrerflucht beging.  © Ove Landgraf
Die Front des brandneuen Rollers ist demoliert, der lebensrettende Helm kaputt.
Die Front des brandneuen Rollers ist demoliert, der lebensrettende Helm kaputt.  © Ove Landgraf

Die Dresdner Polizei sucht ebenfalls nach Zeugen (Tel. 0351/4 83 22 33). "Vielleicht hat jemand aber Hemmungen, sich an die Polizei zu wenden. Daher habe ich eine eigene Handynummer für Hinweise veröffentlicht."

Wer den Unfall beobachtet oder seitdem einen "dreckig-silbernen" Opel Corsa D mit fünf Türen und zerbeulter Beifahrerseite gesehen hat, soll sich bitte melden.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf

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