Kampf gegen die Volkskrankheit: Hochmodernes Diabetes-Zentrum in Dresden eröffnet
Dresden - Immer mehr Sachsen erkranken an Diabetes. Für den Kampf gegen die Volkskrankheit eröffneten Uniklinikum und die Medizinische Fakultät der TU Dresden am Montag ein neues Forschungszentrum. Das mehrere Millionen Euro teure Projekt gegen Stoffwechselkrankheiten soll auch Patienten helfen.
Rund zehn Prozent der Sachsen leiden an Diabetes - mehr als der Bundesschnitt (acht Prozent). Die Zahl der Erkrankten steigt täglich, nimmt seit Jahren zu.
Umso größer die Freude bei Ärzten, Wissenschaftlern und Hochschulmedizinern über das neue Leuchtturmprojekt - das Zentrum für Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapietechnologien Sachsen (MITS).
Nach knapp vierjähriger Bauzeit wurde der dreigeschossige Neubau am Uniklinikum in der Johannstadt (Haus 92, Ecke Augsburger Straße/Fiedlerstraße) in Betrieb genommen.
Bis zu 100 Mitarbeiter aus rund 20 Nationen verschiedener Fachrichtungen (etwa Ärzte, Chirurgen, Zellbiologen) sollen hier an Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung von Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen arbeiten.
"Und wir wollen die neuen Technologien und Therapien auch an den Patienten anwenden", sagt MITS-Sprecher Stefan Bornstein (60).
So soll etwa die Arbeit am "Bioreaktor" fortgeführt werden. Das ist eine kleine Dose, die unter die Haut transplantiert wird. Der Reaktor kann selbstständig nach Bedarf Insulin produzieren und an der Körper abgeben. Belastende Spritzen oder Pumpen sind damit überflüssig.
Bund und Land finanzierten das Zentrum mit 35 Millionen Euro.
Titelfoto: Petra Hornig