Auf einen Nenner gebracht: Die seltenen Kunstbücher der DDR
Dresden - Mit der Ausstellung "Der gemeinsame Nenner" zeigt die Sächsische Landesbibliothek SLUB bis 3. Juli kleine Kostbarkeiten aus ihrer knapp 3000 Titel umfassenden Grafik- und Künstlerbuch-Sammlung. Zu sehen sind rund 200 Exponate, viele aus dem letzten Jahrzehnt der DDR.

"Bereits Ende der 70er-Jahre entdeckten Künstler und Literaten der DDR das Medium des Künstlerbuches", so Kuratorin Simone Fleischer (42).
Der Hintergrund: Bis zu einer Auflage von 99 Exemplaren bedurfte es keiner Druckerlaubnis. Systemkritische Texte und Kunstwerke von Künstlern wie Helge Leiberg (67), Ulrich Tarlatt (70) oder Jörg Kowalski (69) unterliefen so die Zensur.
Bis 1986 umfasste die Sammlung bereits 200 Künstlerbücher, so erwarb die Bibliothek das Leiberg-Buch "Bink Bink" 1982 für sagenhafte 1000 Mark.
"Bis heute wird die Sammlung mit dem Schwerpunkt auf sächsische Künstler fortgeführt - neben Ankäufen profitieren wir von Schenkungen und Nachlässen", so Fleischer.


Präsentiert werden in der Ausstellung außerdem die Künstlerbuch-Almanache "Common Sense" der Jahre 1989 bis 2018.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel (3)