Heinz Tetzner: In Dresden gefeiert, daheim im Erzgebirge kaum zu sehen

Dresden - Mehr als 3000 kraftvolle Arbeiten umfasst das Schaffenswerk des expressionistischen Malers und Grafikers Heinz Tetzner (1920-2007). In seiner erzgebirgischen Heimat Gersdorf erinnert ein Museum an ihn. Leider fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Freuen sich über die Ausstellung im Kempinski (v.l.): Ex-Kulturmanagerin Kerstin Seliger (65), Künstler-Tochter Gabriele Rabe (73) und Lektorin Andrea Damaris Heinze (43).
Freuen sich über die Ausstellung im Kempinski (v.l.): Ex-Kulturmanagerin Kerstin Seliger (65), Künstler-Tochter Gabriele Rabe (73) und Lektorin Andrea Damaris Heinze (43).  © Holm Helis

Es ist nur jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat für wenige Stunden geöffnet. Mehr ist im Ehrenamt nicht zu stemmen. Umso schöner, dass Tetzners Aquarelle nun in Dresden gefeiert werden.

"Ich male, wie ein Vogel singt" - unter diesem Titel hat Tetzners Tochter Gabriele Rabe wundervolle Arbeiten ihres Vaters für eine Ausstellung im Kempinski-Restaurant "Kastenmeiers" zusammengestellt.

"Es sind Bilder aus dem privaten Nachlass. Leichte Bilder, Katzen, Stillleben, Landschaften. Das Titelbild hat Vater in Südfrankreich gemalt", erzählt Gabriele Rabe. Es verkörpert Freiheit und Leichtigkeit - zwei Werte, die sich Tetzner in der DDR erkämpfen musste.

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"Er war nicht konform, er bekam diverse Kunstpreise, aber keine Großaufträge wie etwa Wolfgang Mattheuer", bedauert Kerstin Seliger, Ex-Kulturmanagerin des Vereins "Freunde der Kunstsammlungen Chemnitz".

Das Aquarell "Clown" aus dem Jahr 1995. Preis: 950 Euro.
Das Aquarell "Clown" aus dem Jahr 1995. Preis: 950 Euro.  © Holm Helis
Im Jahre 2002 wurde in der Hessenmühle in Gersdorf das Tetzner-Museum eröffnet.
Im Jahre 2002 wurde in der Hessenmühle in Gersdorf das Tetzner-Museum eröffnet.  © Sven Gleisberg

Tetzner-Ausstellung noch bis 7. August zu sehen

Das "Stillleben" schuf Heinz Tetzner 1968. Preis: 1100 Euro.
Das "Stillleben" schuf Heinz Tetzner 1968. Preis: 1100 Euro.  © Holm Helis

"Für Tetzner war das Malen Passion, die ihn zweimal das Leben gerettet hat - im Krieg und in der Kriegsgefangenschaft", erinnert sich Seliger an ein Gespräch mit Tetzner.

Denn es gibt auch die anderen Bilder, die dunklen, düsteren, in denen Tetzner seine Kriegserlebnisse verarbeitet.

Wer keine Zeit findet, bis 7. August die Ausstellung zu besuchen, findet Tetzners Arbeiten auch in den Dresdner Neuen Meistern, im Kupferstichkabinett, in der Neuen Nationalgalerie Berlin, in der Kunstsammlung Weimar, in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz und natürlich in Gersdorf.

Titelfoto: Holm Helis

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