Heinz Tetzner: In Dresden gefeiert, daheim im Erzgebirge kaum zu sehen
Dresden - Mehr als 3000 kraftvolle Arbeiten umfasst das Schaffenswerk des expressionistischen Malers und Grafikers Heinz Tetzner (1920-2007). In seiner erzgebirgischen Heimat Gersdorf erinnert ein Museum an ihn. Leider fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Es ist nur jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat für wenige Stunden geöffnet. Mehr ist im Ehrenamt nicht zu stemmen. Umso schöner, dass Tetzners Aquarelle nun in Dresden gefeiert werden.
"Ich male, wie ein Vogel singt" - unter diesem Titel hat Tetzners Tochter Gabriele Rabe wundervolle Arbeiten ihres Vaters für eine Ausstellung im Kempinski-Restaurant "Kastenmeiers" zusammengestellt.
"Es sind Bilder aus dem privaten Nachlass. Leichte Bilder, Katzen, Stillleben, Landschaften. Das Titelbild hat Vater in Südfrankreich gemalt", erzählt Gabriele Rabe. Es verkörpert Freiheit und Leichtigkeit - zwei Werte, die sich Tetzner in der DDR erkämpfen musste.
"Er war nicht konform, er bekam diverse Kunstpreise, aber keine Großaufträge wie etwa Wolfgang Mattheuer", bedauert Kerstin Seliger, Ex-Kulturmanagerin des Vereins "Freunde der Kunstsammlungen Chemnitz".


Tetzner-Ausstellung noch bis 7. August zu sehen

"Für Tetzner war das Malen Passion, die ihn zweimal das Leben gerettet hat - im Krieg und in der Kriegsgefangenschaft", erinnert sich Seliger an ein Gespräch mit Tetzner.
Denn es gibt auch die anderen Bilder, die dunklen, düsteren, in denen Tetzner seine Kriegserlebnisse verarbeitet.
Wer keine Zeit findet, bis 7. August die Ausstellung zu besuchen, findet Tetzners Arbeiten auch in den Dresdner Neuen Meistern, im Kupferstichkabinett, in der Neuen Nationalgalerie Berlin, in der Kunstsammlung Weimar, in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz und natürlich in Gersdorf.
Titelfoto: Holm Helis