Neuer Name und neues Konzept für Dresdner Friedrichstatt Palast!

Dresden - Der Dresdner Friedrichstatt Palast, vormals Breschke & Schuch, firmiert ab morgigem Samstag als Theater am Wettiner Platz, doch soll vieles bleiben, wie es war. Neu ist vor allem dies: Thomas Schuch (65) leitet das Haus ab sofort mit Autor und Regisseur Peter Förster (58) als Partner. Da haben sich zwei gefunden, die gut zueinander zu passen scheinen.

Das Kabarett wurde damals am 1. Dezember 1998 unter dem Namen "Dresdner Kabarett Breschke & Schuch" eröffnet. Nun geht es in neuem Namen und neuem Konzept wieder an den Start.
Das Kabarett wurde damals am 1. Dezember 1998 unter dem Namen "Dresdner Kabarett Breschke & Schuch" eröffnet. Nun geht es in neuem Namen und neuem Konzept wieder an den Start.  © Steffen Fuessel

Veränderungen hatte Thomas Schuch schon vergangenes Frühjahr angedeutet, suchte einen Geschäftsführer an seiner statt. "Ich wollte das Administrative verlassen und mich 'auf die alten Tage' auf die künstlerische Arbeit fokussieren", sagt der Schauspieler und Kabarettist.

Das tut er auch, ist in zwei Produktionen bei den Academixern in Leipzig engagiert, spielt wieder regelmäßig an der Herkuleskeule. Wenig Zeit fürs eigene Haus. Das ohnehin Sorgen machte: Besucher blieben aus. Wohl auch, weil der Name Friedrichstatt Palast nicht zog.

2017, als Schuchs Kabarettpartner Manfred Breschke in Rente ging, musste ein neuer Name für die Bühne her. Heute sagt Schuch: "Es war ein Fehler, auf die Nennung meines Nachnamens zu verzichten." Er habe nicht geahnt, wie viel Widerspruch Friedrichstatt Palast auslösen würde.

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Jetzt klinge es neutral. Theater am Wettiner Platz, das war Försters Idee. Nun sei der Name inhaltsoffen, auch müsse keiner mehr fragen, wo das Theater denn sei, sagt er.

Zwei, die sich gefunden haben

Freude auf Neues: Peter Förster (58, l.) und Thomas Schuch (65) beschreiten im Theater am Wettiner Platz künftig gemeinsame künstlerische Wege.
Freude auf Neues: Peter Förster (58, l.) und Thomas Schuch (65) beschreiten im Theater am Wettiner Platz künftig gemeinsame künstlerische Wege.  © Petra Hornig

Zueinander fanden Schuch und Förster 2023 bei der gemeinsamen Arbeit am Stück "Rote Lippen soll man küssen", einem kabarettistischen Musik-Programm mit durchgehender Handlung, das von Künstlern erzählt, die neuen Spaß an ihrer Arbeit finden.

Bei der Stückentwicklung hätten beide gemerkt, wie gut sie miteinander harmonieren. Schuch über Förster: "Peter schreibt und inszeniert stringent, er bremst mich aus, wenn ich zu sehr abschweife."

Förster über Schuch: "Wenn andere in Rente gehen, spielt Thomas bei den besten Ensembles. Für mich ist es neu, mit so einem ausgebufften Profi zu arbeiten, bisher ging das nicht. Aber ich freue mich drauf, damit angeben zu können."

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So habe sich die Idee konkretisiert, dass Förster bei Schuch einsteigt. Der bleibe Geschäftsführer und verantwortlich für die Kabarettsparte, alles Organisatorische läge künftig bei Förster als künstlerischem Leiter, der die Theater- und Musikprogramme betreuen wird. "Ich werde grade eingearbeitet", lacht er.

Alles neu? Im Gegenteil: "Es ändert sich eigentlich nüscht!"

An seinem Sommertheater im Bärenzwinger will Förster festhalten.
An seinem Sommertheater im Bärenzwinger will Förster festhalten.  © Norbert Neumann

Vieles wolle man erhalten: Satire, Musik und Theater, in dieser Reihenfolge. Satire in hochgradig unruhigen Zeiten zu machen, sei nicht einfach, so Förster: "Aber ich bin Optimist genug, diese Herausforderung anzunehmen." Ein Ort der geistigen und emotionalen Auseinandersetzung soll das Theater sein.

Ideen habe er viele, neue Stücke sind in Planung. Seine Inszenierungen für die Kammerspiele Dresden wechseln vom Penck-Hotel an den neuen Standort, der Name laufe dann aus. Am Sommertheater im Bärenzwinger wolle Förster allerdings festhalten, das sei ja etabliert.

Schuchs bisheriger Partner, der Musiker Micha Winkler, sei aus Zeitgründen als Gesellschafter ausgestiegen, bleibe aber mindestens mit seiner Bigband am Haus, sagt Schuch. Gemeinsame Programme werden fortgesetzt, mehrere Wiederaufnahmen sind auch geplant. Der Übergang vollzieht sich dieser Tage soft und fließend, nicht mit großem Neustart-Getöse.

Licht- und Ton-Anlage wurden erneuert, schrittweise werde man demnächst Homepage und Kartenservice überarbeiten, die Fassade komme später dran. Schuch und Förster finden deshalb: "Es ändert sich eigentlich nüscht!"

Titelfoto: Montage: Petra Hornig, Steffen Füssel

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