Dresden - Seit rund drei Wochen wird sie durch Dresden geführt, verbreitet gute Laune und sorgt immer für Gesprächsstoff: Die Kuh namens "Gesellschaft" sucht ab Sonntag ein neues Zuhause.
Erfunden hat die lebensgroße Skulptur der Dresdner Künstler Thomas Preibisch (51): "Ich habe in meinen Workshops die Frage gestellt, wie wir gemeinsam die Gesellschaft gestalten können, und da kam ich auf die Idee: Mache ich halt eine Kuh mit dem Namen und jeder darf sie gestalten", berichtet der Künstler lachend.
Das Besondere dabei: Die Kuh ist im Ursprung unfertig, muss mit rund 1000 Puzzle-Teilen beklebt werden.
Bisher sind auf sechs Spaziergängen durch die Stadt etwas mehr als 500 Puzzle-Stücke von Dresdner Bürgern angebracht worden: "Ich biete immer auch Farbe an, mit der man die Puzzle-Stücke gestalten kann, aber fast alle wollen darauf etwas malen oder einen Wunsch für die Gesellschaft formulieren."
Seit drei Wochen hat die Kuh namens "Gesellschaft" eine Unterkunft in der Backstage des "Karierte Katze"-Festivals gefunden, doch dieses endet am Sonntag und die "Gesellschaft" ist folglich obdachlos.
Künstler gründete 2014 das "Institut für gute Laune"
Ein fatales Szenario, ist die Kunstfigur doch aus Holz mit Pappe ummantelt in keinster Weise wetterfest, sodass bei Regen letztlich nur ein bunter Haufen Pappe übrig bliebe: "Idealerweise ist das neue Zuhause eine Galerie oder Kultureinrichtung, wo die Kuh nicht nur untergestellt ist, sondern auch weiterwachsen kann", erklärt der Künstler.
Notfalls reiche aber auch ein trockener, geschützter Ort, an dem die "Gesellschaft" zwischen den öffentlichen Puzzle-Aktionen lagern kann.
Preibisch, der 2014 das "Institut für gute Laune" gründete, beschreibt sich selbst als gesellschaftskritischen Künstler.
Vom Erfolg der Kuh-Aktion ist er selbst begeistert: "Ich habe mit der Aktion vor allem [eines] gelernt, und zwar, dass der Mensch ein Gestalter ist und nichts dafür verlangt, die Gesellschaft besser zu machen."
Infos und Kontakt unter: www.institutfuergutelaune.de.