Alte Schaltanlage im Kraftwerk Mitte: In Dresdens Alcatraz zieht wieder neues Leben

Dresden - Neues Leben im Industriedenkmal: Die Sanierung der alten Schaltanlage auf dem Areal Kraftwerk Mitte in Dresden macht den Weg frei für den Einzug des Dresdner Technologiezentrums und Gründern. Da im Gebäude einst Trafos in kleinen Räumen untergebracht waren, die an Gefängnis-Zellen erinnern, wird das Haus bis heute auch "Alcatraz" genannt.

Offene Fläche, Platz für "Co-Working-Spaces": Sanierung und Umbau laufen noch bis April kommenden Jahres.  © Eric Münch

"Lange Gänge, Zellen mit Schaltanlagen, Gitterroste und Hall in den Gängen - es war einmalig", beschreibt SachsenEnergie-Prokurist Frank Neuber (57) die Atmosphäre, die an das berühmt-berüchtigte US-Gefängnis Alcatraz auf einer Felsinsel erinnerte.

Das ab 1926 errichtete Gebäude diente der Stadt einst mit Schaltzellen und Trafo-Kammern zur Verteilung von Strom, bis es 1994 außer Betrieb genommen wurde.

Nach verschiedener Zwischennutzung (Kunstausstellungen, Musik-Wettbewerbe) wird es seit April 2023 von SachsenEnergie für insgesamt 15,45 Millionen Euro saniert, soll im April ans Technologiezentrum übergeben werden.

Dresden Lokal Schilder an 120 Gebäuden müssen geändert werden: Weiter Zoff ums neue Uni-Logo

Von der früheren Kleinteiligkeit ist zwar nicht mehr viel geblieben. Dafür bietet das Haus dann Platz und Büroflächen (3000 Quadratmeter) für rund 450 Personen, Start-ups und Co., die in neu eingerichteten Räumen und "Co-Working-Spaces" arbeiten und forschen können.

Anzeige
Lange Gänge, Zellen mit Schaltanlagen, Gitterroste: So sah das Gebäude früher aus.  © SachsenEnergie AG/PR
Zur Steuerung von Energie: In den Zellen waren einst Technik und Trafo-Anlagen.  © SachsenEnergie AG/PR

Areal Kraftwerk Mitte nahezu fertig

So sieht die "neue" Schaltanlage auf dem Areal Kraftwerk Mitte aktuell aus.  © Eric Münch

"Unser Ziel ist es, das Gebäude zu einem Innovations- und Bildungscampus auszubauen, der Dresdens Rolle als Zukunftsstandort weiter stärkt", sagte Torsten Fahrig (49), Chef des Technologiezentrums, auf dem Baustellenfest am Montag.

"Die Schaltanlage ist das vorletzte Gebäude im Rahmen der umfassenden Revitalisierung des Areals Kraftwerk Mitte von einem stillgelegten Industrieareal hin zu einem lebendigen Zentrum für Kunst, Kultur und Gemeinschaft", so Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (53, CDU) erfreut.

So beherbergt es seit 2016 etwa die Staatsoperette und das Theater Junge Generation (tjg). Auch Gastronomie oder Puppentheatersammlung können Besucher sehen.

SachsenEnergie-Prokurist Frank Neuber (57, r.) und Torsten Fahrig (49), Chef des Technologiezentrums Dresden.  © Eric Münch
Das berühmt-berüchtigte US-Gefängnis Alcatraz.  © IMAGO/Pond5 Images

Das letzte Gebäude auf dem Areal ist das Energiemuseum an der Könneritzstraße, das voraussichtlich Ende 2026 neu eröffnet werden soll.

Mehr zum Thema Dresden Lokal: