Boden voller Löcher: Dresdens Skater bangen um ihre Halle

Dresden - In der Skatehalle des Vereins "Dresden Rollt" klackern die Rollen, rauschen Boards über Rampen, schlittern Kids durch die Halle. Noch. Denn das, was da seit 2001 steht, ist ein Vierteljahrhundert alt - und langsam platt gefahren.

Rick-Marvin Hoffmann (26) ist Vereinsvorsitzender und Ostdeutscher Skateboard-Meister.
Rick-Marvin Hoffmann (26) ist Vereinsvorsitzender und Ostdeutscher Skateboard-Meister.  © Norbert Neumann

"Wenn man in manche Löcher mit dem Skateboard reinfährt, ist das nicht so lustig", sagt Rick-Marvin Hoffmann (26) trocken. Er ist Vorsitzender des Vereins und weiß: Hier muss dringend was passieren. "Die Löcher flicken wir zwar immer wieder, aber alles ist einfach schon so alt."

Dresdens einzige Skatehalle in Prohlis ist nicht irgendein Hobbyraum für ein paar Boardnerds. Es ist ein Treffpunkt für eine aktive Skateszene und Trainingsstätte für eine Sportart, die mittlerweile olympisch ist.

Dabei ist die Halle eigentlich nur eine Übergangslösung. Am Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs soll eine Halle mit 3000 Quadratmetern entstehen.

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Doch das liegt in weiter Ferne. Erst mal müsse hier alles neu gemacht werden. Der Plan: Ab Oktober soll die gesamte Halle in nur vier Wochen kernsaniert werden. Alter Kram raus, neue Elemente und Rampen rein. Denn der Verein verfolgt ein großes Ziel.

In die neue Halle sollen mobile Rampen und Elemente eingebaut werden, um den Platz besser nutzen zu können.
In die neue Halle sollen mobile Rampen und Elemente eingebaut werden, um den Platz besser nutzen zu können.  © Norbert Neumann
Löcher wie diese finden die Skater zu häufig in der Halle.
Löcher wie diese finden die Skater zu häufig in der Halle.  © Norbert Neumann

Dresden hätte das Potenzial - fehlt nur das nötige Geld

Das Trainingsareal ist eigentlich nur eine Übergangslösung und schon zu klein.
Das Trainingsareal ist eigentlich nur eine Übergangslösung und schon zu klein.  © Norbert Neumann

"Mit dem Umbau könnten wir regionaler Stützpunkt für Skateboarding im Osten werden", sagt Hoffmann. Bislang gibt es so etwas nur in Leipzig. Dresden hätte das Potenzial - es fehlt nur das nötige Geld.

Und da liegt das Problem: 170.000 Euro kostet der Umbau. Einige Fördermittel sind beantragt, vom Stadtbezirksbeirat Prohlis und von der Dresdner Sportförderung. Die Skateboard Academy selbst geht bereits mit 50.000 Euro in Vorleistung - als Kredit. Doch: "40.000 Euro fehlen uns noch", so Hoffmann.

Dabei ist die Zeit knapp: "Wenn wir das jetzt nicht hinkriegen, dann ist das durch. Dann kann die Halle irgendwann nicht mehr genutzt werden." Kein Training, keine Kurse, keine Academy - nichts.

Wenn die Halle voll ist, muss man schon ein wenig um seinen Platz kämpfen.
Wenn die Halle voll ist, muss man schon ein wenig um seinen Platz kämpfen.  © Verein Dresden Rollt

Spätestens im November soll wieder geskatet werden - auf neuem Belag, mit frischem Schwung. Bis dahin zählt jeder Euro.

Titelfoto: Fotomontage: Verein Dresden Rollt//Norbert Neumann

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