Dresden - Fünf Kilometer lang, verbindet die Radroute Ost das Stadtzentrum mit Tolkewitz. Untersuchungen der Landeshauptstadt in Zusammenarbeit mit der TU Dresden haben nun ergeben: Die Radroute ist zwar ausbaufähig, aber boomt.
Innerhalb von zehn Stunden befahren laut städtischer Auswertung zwischen 1000 und 1500 Radfahrer die Route: "Auf einigen Abschnitten entspricht das einer Steigerung des Radverkehrs um bis zu 166 Prozent", berichtet ein Rathaussprecher.
Sorgen bereitet dem Rathaus allerdings der Kfz-Verkehr, der nach den veröffentlichten punktuellen Geschwindigkeitsmessungen durchschnittlich zu schnell fährt: "Rund 50 Prozent der Befragten nehmen den Kfz-Verkehr als zu viel und konfliktreich wahr", heißt es.
Dabei bleibt die Route als Aushängeschild des Radverkehrskonzepts der Landeshauptstadt in Bewegung, wird weiter strukturiert. So sorgen die gestrichelten Linien, eigentlich zum Schutz der Radfahrer, für Missverständnisse.
Hierfür sind entlang der Route insgesamt 54 Piktogramme auf die Straßen gemalt worden, die eindeutig vermitteln sollen, dass der Radfahrer außerhalb der gestrichelten Linie fahren soll, um sich gegen Dooring-Unfälle mit aufgehenden Autotüren zu schützen.
Stadträtin fordert weitere Radrouten: "Erfolg für die Verkehrswende"
Zudem wurde zu Beginn des September die zum Stresemannplatz führende Laubestraße in Striesen zur Einbahnstraße deklariert, um "den motorisierten Durchgangsverkehr zu reduzieren und zurück ins parallele Hauptstraßennetz zu leiten."
Positiv wertet diese Entwicklung Stadträtin Ulrike Caspary (55, Grüne): "Die Zahlen zeigen: Gute Radwege werden genutzt. Das ist ein Erfolg für die Verkehrswende in Dresden und ein klares Signal, weitere Radrouten konsequent umzusetzen."
Dresdens Vorzeige-Macher Holger Zastrow (56) hingegen ätzt gegen die Radroute: "Eine absurde Verkehrsführung, die sich kein normaler Mensch erklären kann, gepaart mit dem Wunsch Autofahrern das Leben schwer zu machen. Pure Ideologie."