Dresden - Wer hat's erfunden? Die Italiener! Vor genau zehn Jahren wollten die Einwohner von Cesena (bei Ravenna) die US-amerikanische Rockband Foo Fighters nach Italien holen.
Doch sie wollten die Rocker nicht in die Megametropolen Rom oder Mailand, sondern ihre Kleinstadt mit nur 56.000 Einwohnern locken.
Dafür wurden 1000 Lockvögel engagiert - alles Musiker, die als Mega-Band "The Rockin'1000" zusammen Rocktitel aus verschiedenen Jahrzehnten sangen und spielten.
Der Köder verfing bei den Foo Fighters um den Band-Gründer und ehemaligen Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl (56). Sie folgten dem Flehen des XXL-Chors und kamen in die italienische Provinz. "The Rockin'1000" trat weiter vor einem Millionenpublikum auf und füllte ganze Stadien.
"Das können wir auch", dachte sich Patrik Meyer (57). Als Chef des Waldstadions der Eintracht in Frankfurt/Main hatte er immerhin schon mal eine Spielstätte für einen deutschen Chor zu bieten und ging auf die Suche nach Instrumentalisten und Sängern.
2023 trat der Megachor erstmals im Frankfurter Stadion auf. "Inzwischen haben wir 5000 Mitwirkende in unserer Datenbank. In jeder Stadt, in der wir im Stadion spielen, melden sich 1000 weitere." Und wenn mal ein Schlagzeuger ausfallen sollte, könnte Meyer einspringen: "Ich spiele selber Schlagzeug."
Tickets für "The Grand Jam" sind an der Abendkasse erhältlich
Am Samstag ist Deutschlands größte Liveband "The Grand Jam" im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion mit 1000 Interpreten zu sehen und vor allem zu hören: fast 500 Sänger, über 100 Gitarren, rund 100 Schlagzeuge, 100 Bassisten sowie zahlreiche Keyboards, Trompeten, Posaunen, Saxofone, Violinen, Bratschen und Celli. Wer weiß, vielleicht wird der eigene erst im Mai aufgestellte Weltrekord von 1231 Interpreten überboten.
Mit dabei im Vorprogramm ist Saxofonist André Schnura (32), der vergangenes Jahr bei der Fußball-EM als "der Typ mit dem Saxofon" in Fanzonen auftrat. Auch der Dresdner Sänger Felix Räuber (41) wird Teil von "The Grand Jam" sein, doch seinem Hit "Allein Allein" wohl eher nicht gerecht.
Von wegen, allein! Der Chor ist in Wirklichkeit noch viel größer, denn auch die 15.000 Stadionbesucher sollen alle mitsingen. Meyer: "Dafür gibt es mehrere LED-Wände, auf denen der Text eingeblendet wird."
Kleiner Spoiler: Als Hommage an das Dresdner Stadionpublikum gibt's als Überraschung auch einen Song vom Dresdner Disco- und House-Produzenten Purple Disco Machine und von den Puhdys - mit Mitsinggarantie!
Tickets (ab 33,66 Euro) für die größte Karaoke-Show mit XXL-Chor (5. Juli, Beginn: 20 Uhr) gibt's noch an der Abendkasse im Dresdner Stadion oder online. Infos: thegrandjam.com