Krankenhaus Friedrichstadt spart clever viel Energie

Dresden - Der Klimawandel macht auch vor Krankenhäusern nicht Halt. Deshalb haben die Städtischen Kliniken am Standort Friedrichstadt Nachhaltigkeit zum Unternehmensziel gemacht. Vor allem, um Patienten besser vor Hitze zu schützen.

Bei Klimaanpassung unabdingbar: Solaranlagen. Die ersten sind im Februar auf den Klinikdächern ans Netz gegangen. "Bisher produzieren die Anlagen 400.000 Kilowattstunden. Das deckt etwa vier Prozent des monatlichen Klinik-Gesamtverbrauchs", erklärt Technik-Fachbereichsleiter Rajko Jeschar (53).  © Steffen Füssel

Besonders in Haus C litten Patienten sehr unter der Sommerhitze auf den vier Pflegestationen. Damit ist nun Schluss!

Abhilfe schafft eine Verdunstungskühlung: "Das Wasser verdunstet, wodurch sich die Abluft abkühlt. Ein Wärmetauscher überträgt die Kühlung indirekt auf die Zuluft", erklärt Technik-Fachbereichsleiter Rajko Jeschar (53).

Das funktioniert ohne künstliche Kühlmittel und mit geringerem Stromverbrauch: "Hier sparen wir etwa 360.000 kWh pro Jahr ein. Vergleichbar mit zehn Haushalten", erklärt Bau und Technik-Abteilungsleiter Stefan Ziesche (52).

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Auch die Abwärme, die durch energieintensive medizinische Geräte entsteht, wird ab nächstem Jahr wiederverwendet: "Diese soll zukünftig mit Wärmepumpen nutzbar gemacht und als Wärmequelle genutzt werden", erklärt Ziesche weiter.

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Eine Nachrüstung mit Klimaanlagen ist für den Abteilungsleiter für Bau und Technik, Stefan Ziesche (52), nicht realistisch: "Finanziell und umwelttechnisch wäre das nicht tragbar."  © Steffen Füssel

Ein energieeffizienter Eisspeicher begleitet den Klinikalltag

Dirk Köcher als kaufmännischer Klinik-Direktor und Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Kaufmann (48, Linke) sehen die über 40 Elektro-Autoladestationen auf dem Klinikgelände als einen Weg in die klimaangepasste Richtung.  © Steffen Füssel

Ein sogenannter energieeffizienter Eisspeicher begleitet ebenfalls den Klinikalltag: "Dieser dient als großer Energiespeicher", erklärt Klimamanagerin Maria Binder (30).

Hier wird immer wieder Wasser gefroren und aufgetaut. Mit der dadurch gewonnenen Energie kann geheizt und klimatisiert werden.

Auch der denkmalgeschützte Mittelpark des Klinikums wird in die Klimaanpassung miteinbezogen: "Mit Regenwasserspeicherung, trockenresistenten Pflanzen und Versiegelungsaufbrechung", betont die Klimamanagerin weiter.

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Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Kaufmann (48, Linke) freut sich sehr über die Klimaanpassung in der Klinik: Gerade "einfache Lösungen, die Energie sparen und Kühlung versprechen", seien viel wert.

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